Während unserer Trauung fragte mich der Pastor: „Versprichst du, deinen Mann zu lieben, zu ehren und ihm zu gehorchen, bis dass der Tod euch scheidet?“ Ich sah meinen Verlobten an und flüsterte: „Gehorchen?“ Wir hatten unsere Beziehung auf Liebe und Respekt aufgebaut – nicht auf blindem Gehorsam, wie das Gelübde zu suggerieren schien. Mein Schwiegervater hat den Moment gefilmt, als ich das Wort „gehorchen“ verstand und die Augen aufriss, auch als ich sagte: „Ich will.“

Im Laufe der Jahre hat Gott mir gezeigt, dass mein Widerstand gegen das Wort „gehorchen“ nichts mit der unglaublich komplexen Beziehung zwischen einem Ehemann und einer Ehefrau zu tun hatte. Ich hatte „gehorchen“ so verstanden, dass es „unterworfen“ oder „erzwungene Unterwerfung“ bedeutet, was die Bibel nicht unterstützt. Vielmehr drückt das Wort gehorchen in der Bibel die vielen Möglichkeiten aus, wie wir Gott lieben können. Mein Mann und ich feiern jetzt unser dreißigjähriges Ehejubiläum und durch die Kraft des Heiligen Geistes lernen wir immer noch, Jesus und einander zu lieben.

Als Jesus sagt: „Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten“ (V. 15), zeigt er uns, dass der Gehorsam gegenüber der Bibel das Ergebnis einer andauernden liebevollen und innigen Beziehung zu ihm ist (V. 16-21).

Die Liebe Jesu ist selbstlos und bedingungslos; sie ist niemals gewaltsam oder missbräuchlich. Wenn wir ihm in all unseren Beziehungen folgen und ihn ehren, kann der Heilige Geist uns helfen, den Gehorsam ihm gegenüber als einen weisen und liebevollen Akt des Vertrauens und der Anbetung zu sehen.