Ein Polizist fragte eine Autofahrerin, ob sie wisse, warum er sie angehalten habe. „Keine Ahnung!“, sagte sie verblüfft. „Liebe Frau, Sie haben während der Fahrt eine SMS geschrieben“, sagte der Beamte zu ihr. „Nein, nein!“, protestierte sie und hielt ihr Handy als Beweis hoch. „Es ist eine E-Mail.“
Die Verwendung eines Telefons zum Senden einer E-Mail stellt keine Ausnahme von einem Gesetz dar, das das Schreiben von SMS am Steuer verbietet! Der Sinn des Gesetzes ist es nicht, SMS zu verbieten, sondern unaufmerksames Autofahren zu verhindern.
Jesus beschuldigt die religiösen Führer seiner Zeit, noch weitaus schlimmere Schlupflöcher zu finden. „Ihr missachtet die Gebote Gottes“, sagt er und zitiert zum Beweis das Gebot „ehre Vater und Mutter“ (V. 9-10). Unter dem heuchlerischen Deckmantel der religiösen Hingabe vernachlässigen diese wohlhabenden Führer ihre Familien. Sie erklären ihr Geld einfach für „Gott gewidmet“, und voilà, keine Notwendigkeit, Mama und Papa im Alter zu helfen. Jesus kommt schnell zum Kern des Problems: „Auf diese Weise brecht ihr das Gebot Gottes, um eure eigenen Vorschriften zu halten“ (V. 13). Damit ehren sie Gott nicht und vernachlässigen obendrein ihre Eltern.
Rationalisierung kann sehr subtil sein. Mit ihr entziehen wir uns der Verantwortung, rechtfertigen selbstsüchtiges Verhalten und lehnen Gottes direkte Gebote ab. Wenn das unser Verhalten beschreibt, machen wir uns nur etwas vor. Jesus bietet uns die Möglichkeit, unsere egoistischen Tendenzen gegen die Führung des Geistes einzutauschen, der hinter den guten Anweisungen seines Vaters steht.