Nach dem Tod seiner Frau hatte Fred das Gefühl, den Schmerz ertragen zu können, solange er montags mit seinen Freunden frühstückte. Die Zeit mit Rentnerfreunde hob seine Stimmung. Jedes Mal, wenn er traurig war, dachte Fred an das nächste Mal, wenn er ihre Gesellschaft wieder genießen würde. Ihr Ecktisch war sein Zufluchtsort vor dem Kummer.
Doch mit der Zeit wurden die Treffen seltener. Einige Freunde wurden krank, andere starben. Die Leere trieb Fred dazu, Trost bei dem Gott zu suchen, dem er in seiner Jugend begegnet war. „Ich frühstücke jetzt allein“, sagt er, „aber ich erinnere mich an die Wahrheit, dass Jesus bei mir ist. Und wenn ich vom Tisch aufstehe, muss ich den Rest meiner Tage nicht mehr allein verbringen.“
Wie der Psalmist hat auch Fred die Geborgenheit und den Trost in Gottes Gegenwart entdeckt: „Du bist meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, dem ich vertraue“ (V. 2). Fred lernte die Sicherheit nicht als einen physischen Ort kennen, an dem er sich verstecken kann, sondern als die unerschütterliche Gegenwart Gottes, der wir vertrauen und in der wir ruhen können (V. 1). Sowohl Fred als auch der Psalmist haben erfahren, dass sie schwierige Tage nicht allein durchstehen müssen. Auch wir dürfen des Schutzes und der Hilfe Gottes gewiss sein. Wenn wir uns vertrauensvoll an ihn wenden, verspricht er uns zu antworten und bei uns zu sein (V. 14-16).
Haben wir einen sicheren Ort, einen „Ecktisch“, zu dem wir gehen können, wenn das Leben schwer ist? Es gibt ihn nicht, aber Gott gibt ihn. Er wartet darauf, dass wir zu ihm gehen, zu unserer wahren Zuflucht.