Ich hatte nie geplant, eine gemeinnützige Organisation zum Thema Erwachsenenfreundschaft zu gründen, und als ich mich dazu berufen fühlte, hatte ich so viele Fragen. Wie sollte die Organisation finanziert werden und wer sollte mir beim Aufbau helfen? Die größte Hilfe bei der Beantwortung dieser Fragen kam schließlich nicht aus einem Wirtschaftsbuch, sondern aus der Bibel.

Das Buch Esra ist eine unverzichtbare Lektüre für jeden, der von Gott berufen ist, etwas aufzubauen. Es erzählt, wie die Juden Jerusalem nach dem Exil wiederaufbauen, und zeigt, wie Gott die Mittel durch öffentliche Spenden und staatliche Zuschüsse bereitstellt (Esra 1,4-11; 6,8-10) und wie Freiwillige und Bauunternehmer die Arbeit verrichten (1,5; 3,7). Das Buch zeigt, wie wichtig die Vorbereitungszeit ist, da der Wiederaufbau erst im zweiten Jahr nach der Rückkehr der Juden beginnt (3,8). Es zeigt, wie Widerstände entstehen können (Kap. 4). Aber eine Sache in der Geschichte ist mir besonders aufgefallen. Ein ganzes Jahr vor Baubeginn errichten die Juden den Altar (3,1-6). Das Volk betet an, „dabei hatte der Bau am Tempel des Herrn noch nicht begonnen“ (V. 6). Die Anbetung kommt zuerst.

Ruft Gott dich auf, etwas Neues zu beginnen? Esras Prinzip ist sehr wichtig, egal ob man eine Wohltätigkeitsorganisation, ein Bibelstudium, ein kreatives Projekt oder eine neue Aufgabe am Arbeitsplatz beginnt. Auch ein von Gott gegebenes Projekt kann unsere Aufmerksamkeit von ihm ablenken, deshalb sollten wir uns zuerst auf ihn konzentrieren. Bevor wir arbeiten, beten wir.