Ein Bild der Demut
In der Osterzeit besuchte ich mit meiner Frau einen Gottesdienst, bei dem die Teilnehmenden versuchten, die Ereignisse um Jesus und seine Jünger in der Nacht vor der Kreuzigung nachzustellen. Als Teil des Gottesdienstes wuschen Mitarbeiter der Gemeinde anderen freiwilligen Helfern die Füße. Beim Zuschauen fragte ich mich, was in unserer heutigen Zeit wohl demütigender ist, einem anderen die Füße zu waschen oder sich von jemandem die Füße waschen zu lassen. Beide, jene, die diesen Dienst taten, und die anderen, die sich dienen ließen, waren eindrückliche Bilder der Demut.
Zurück zur Einfachheit
Nur wenige Menschen nehmen sich die Zeit, sich wirklich mit den Bestimmungen für ihre Steuererklärung auseinander zu setzen – und sie haben dafür gute Gründe. Laut Forbes-Magazin umfassen die amerikanischen Steuerbestimmungen für das Jahr 2013 über 4 Millionen Worte. Ja, die Steuergesetze sind inzwischen so kompliziert, dass selbst Fachleute nicht alle Regeln kennen. Das Ganze ist einfach nur lästig.
Zufluchtsort
An der Einfahrt in eine Stadt in Australien wurden wir von einem Schild begrüßt, auf dem stand: „Wir heißen alle willkommen, die bei uns Asyl und Zuflucht suchen.“ Man spürt (darin) beinahe (so etwas wie) einen Anklang an das Konzept der Freistädte im Alten Testament. Zur Zeit des Alten Testaments wurden solche Städte (4.Mose 35,6) als sicherer Zufluchtsort für Menschen bestimmt, die aus Versehen einen anderen getötet hatten und nun Schutz brauchten. Gott selbst hatte angeordnet, dass es in seinem Volk solche Orte geben sollte.
Markenzeichen
Die Aran-Inseln vor der Westküste Irlands sind bekannt für ihre schönen Pullover. Mit Schafswolle werden kunstvolle Muster gestrickt. Viele haben einen Bezug zur Kultur und Volkskunst der kleinen Inseln, manche haben ihre persönliche Prägung. Jede Familie auf den Inseln hat ihr eigenes Muster, das sich so sehr von dem der anderen unterscheidet, dass man sagt, wenn ein Fischer mit seinem Boot versinkt, könnte man ihn allein anhand seines Pullovers identifizieren.
Späte Reue
Ich unterhielt mich einmal mit einer begabten Pianistin. Sie fragte, ob ich auch ein Instrument spiele. Als ich erwiderte: „Ich spiele Radio“, lachte sie und fragte, ob ich mir nie gewünscht hätte, ein Instrument zu spielen. Etwas verlegen entgegnete ich: „Als Kind hatte ich Klavierstunden, aber dann habe ich aufgehört.“ Jetzt, als Erwachsener, bedauere ich, dass ich nicht weitergemacht habe. Ich liebe Musik und wünschte, ich könnte selbst Musik machen. Das Gespräch erinnerte mich neu daran, dass das Leben aus den Entscheidungen besteht, die wir treffen – und manche bereuen wir später.
Schau zu den Bergen
Auf dem Corcovado in Rio de Janeiro steht die Erlöserstatue des segnenden Christus, eine der größten Christusstatuen der Welt. Dreißig Meter hoch, die Arme achtundzwanzig Meter ausgespannt, wiegt die Skulptur 635 Tonnen. Man kann sie Tag und Nacht von fast jedem Punkt der Stadt aus sehen. Ein Blick zu den Bergen und man hat den segnenden Christus vor Augen.
Abhängigkeitstag
Der 4. Juli ist der amerikanische Nationalfeiertag. Dann werden draußen die Grillgeräte aufgeheizt und an den Stränden herrscht Hochbetrieb. In den Städten gibt es Umzüge und Feuerwerke, Picknicks und alle möglichen Feiern. All das geschieht zum Gedenken an den 4. Juli 1776, an dem dreizehn amerikanische Kolonien ihre Unabhängigkeit erklärten.
Das große Comeback
Chad Pennington ist ein ehemaliger amerikanischer Football-Spieler, der viele Verletzungen erlitt, die seine Karriere bedrohten. Zweimal musste er operiert werden, monatelang Therapie haben und wochenlang trainieren, bis er wieder aufs Feld durfte. Doch beide Male kehrte er nicht nur aufs Spielfeld zurück, sondern spielte auch auf so hohem Niveau, dass er in der Landesliga zum Comeback-Spieler des Jahres gewählt wurde. Pennington strengte sich an, weil er unbedingt wieder Football spielen wollte.
Verblasste Erinnerung
Vor kurzem schickte mir ein Jugendfreund per E-Mail ein Bild unserer Sprintmannschaft aus der Schulzeit. Die körnige Schwarzweiß-Aufnahme zeigte eine vage bekannte Gruppe von Teenagern mit ihren beiden Trainern. Ich fühlte mich sofort zurückversetzt in ferne Zeiten und glückliche Erinnerungen an unsere Sprints über die ganze oder halbe Meile. Doch während ich noch an jene Tage dachte, ging mir auch durch den Kopf, wie schnell ich sie vergessen und mich anderen Dingen zugewandt hatte.
Ehrenkronen
Die Kronjuwelen Englands werden im Londoner Tower aufbewahrt und rund um die Uhr bewacht. Jedes Jahr kommen Millionen, um sie zu bewundern, und brechen angesichts der reich verzierten Schätze in „Ah“– und „Oh“– Rufe aus. Die Kronjuwelen sind ein Symbol für die Macht des Vereinigten Königreichs und das Prestige und die Stellung derer, die sie tragen.
Kängurus und Emus
Zwei der in Australien beheimateten Tiere – Kängurus und Emus – haben eines gemeinsam: Sie bewegen sich selten rückwärts. Wegen ihres Körperbaus und des langen, kräftigen Schwanzes können Kängurus vorwärts hüpfen, aber in den Rückwärtsgang zu schalten, fällt ihnen schwer. Emus können mit ihren starken Beinen schnell rennen, aber ihre Kniegelenke machen ein Rückwärtsgehen sehr schwer. Beide Tiere befinden sich auf dem australischen Wappen und stehen als ein Symbol dafür, dass das Land sich stets vorwärts bewegen und Fortschritte machen will.
Ein passender Name
Der Name des Staates Indonesien in Südostasien ist aus einer Kombination von zwei griechischen Wörtern entstanden, die zusammen „Insel“ bedeuten. Die Bezeichnung passt ziemlich gut, denn Indonesien besteht tatsächlich aus mehr als 17‘500 Inseln und erstreckt sich über fast 2 Millionen Quadratkilometer. Indonesien – ein passender Name also für ein Land der Inseln.
Langsamer Heilungsprozess
Nur 4 Wochen nachdem unser Sohn Mark in die Armee eingetreten war, zog er sich beim Sporttraining eine so schwere Knieverletzung zu, dass er wieder entlassen wurde. Erst 19 Jahre alt, musste er eine Zeit lang mit einem Stock herumlaufen. Es dauerte zwei Jahre mit viel Ruhe und Reha-Maßnahmen, bis er einigermaßen wiederhergestellt war. Erst dann konnte er die Knieschienen, die er seit dem Unfall tragen musste, endlich ablegen. Auch heute noch hat er Schmerzen, aber durch den langsamen, behutsamen Heilungsprozess kann er sein Bein wieder voll gebrauchen.
Tränen der Dankbarkeit
Bei einem Abendmahlgottesdienst, den ich mit meiner Frau besuchte, wurde die Gemeinde aufgefordert, nach vorn zu kommen, um aus der Hand von Pastor und Ältesten Brot und Kelch zu empfangen. Jedem wurde persönlich zugesprochen, dass Jesus sich für ihn geopfert hat. Es war eine bewegende Erfahrung bei einem Anlass, der sonst oft nur Routine ist. Zurück an meinem Platz sah ich den anderen zu, die still und langsam vorbeizogen. Viele hatten Tränen in den Augen. Nicht nur bei mir, sondern auch bei denen, mit denen ich später sprach, waren es Tränen der Dankbarkeit.
Bohrende Fragen
Ein paar Jahre nach dem Bürgerkrieg traf einmal General Lew Wallace im Zug auf einen Offizierskollegen, Colonel Robert Ingersoll. Ingersoll war einer der führenden Agnostiker des 19. Jahrhunderts. Wallace war ein Mann des Glaubens. Als das Gespräch auf ihre unterschiedlichen Auffassungen kam, merkte Wallace, dass er auf die Fragen und Zweifel Ingersolls keine Antwort hatte. Es war ihm äußerst peinlich, dass er so wenig von seinem eigenen Glauben wusste, und so fing er an, in der Bibel nach Antworten zu suchen. Das Ergebnis war der historische Roman Ben Hur: Eine Erzählung aus der Zeit Christi, der zum Klassiker wurde und in dem er sich eindeutig zur Person des Erlösers stellt.