Stolz und Vorurteil
In den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts verlebte ich eine frohe, glückliche Kindheit, doch meine Eltern waren oft nicht da. Dann war die warme Küche mit unserer kleinen, fröhlichen Haushälterin Annie der Mittelpunkt unseres Lebens.
Ich verbrachte viele Stunden bei Annie, saß am Küchentisch und las oder spielte mit meinen Spielsachen und hörte zu, wie sie Gospellieder oder Choräle sang…
Die alte Windmühle
Ein Mann von einer Farm in Texas erzählt von einer wackligen alten Windmühle neben der Scheune, mit der das Wasser ins Haus gepumpt wurde. Es war im weiten Umkreis die einzige Wasserquelle.
Bei starkem Wind funktionierte die Mühle einwandfrei, aber wenn der Wind nur schwach wehte, drehte sie sich nicht. Man musste die Flügel von Hand drehen, bis sie direkt…
Ein langer, steiler weg
Manchmal scheint der Weg des Lebens ungeheuer steil und lang. Ich habe keine Kraft und keinen Willen mehr zum Weitergehen. Dann denke ich daran, dass Gott diesen Weg schon kannte, ehe ich dazu berufen wurde, ihn zu gehen. Er wusste schon immer um die Probleme, die mir begegnen würden, den Schmerz, den ich niemandem erklären kann. Er weiß darum und will mir nahe sein.
Schöne Narben
Vor einigen Jahren kam ich beim Wandern durch ein Wäldchen mit Kiefern, deren Stämme zum Teil keine Rinde mehr hatten. Ich wusste von einem Bekannten, der als Förster arbeitet, dass die Ureinwohner Amerikas, die hier vor langer Zeit auf die Jagd gingen, die äußeren Rinden abschälten und aus den darunter liegenden Schichten Kaugummi gewannen. Manche der Narben sahen hässlich aus, in anderen dagegen war Saft ausgetreten und es hatten sich durch Wind und Wetter faszinierende Muster gebildet.
Zu hilfsbereit?
Ist es möglich, zu hilfsbereit zu sein und damit einem anderen das Leben nur noch schwerer zu machen? Ja, wenn wir lästig werden, uns aufdrängen, die anderen förmlich ersticken, manipulieren oder über sie bestimmen wollen. Wenn vor allem eigene Ängste uns treiben, kann es sein, dass wir auch nur uns selbst helfen wollen.
Wie aber können wir wissen, ob unser…
Ich nehme ihn
Vor Jahren, als ich an der Berkeley-Universität in Kalifornien studierte, war ich mit einem Studenten befreundet, der einen schrecklichen Verlust erlitten hatte. Sein Kind war gestorben und seine Frau hatte ihn verlassen, weil sie mit dem Kummer nicht fertig wurde.
Ein Hund namens Dingo
Harry Tupper ist hier in Idaho, wo ich wohne, als Fischer legendär. Am Henry-See im Osten des Staates gibt es sogar eine Ecke, die nach ihm benannt ist: „Tuppers Loch.“
Frisch und fruchtbar
Der Verfasser des 92. Psalms beginnt mit einem Aufruf zum Lob: „Das ist ein köstlich Ding, dem Herrn danken.“ Köstlich? Für wen? Für dich und mich. Es tut unserer Seele gut, wenn wir uns von unseren sorgenvollen Gedanken lösen und unseren Tag mit lobender Anbetung füllen. Es ist gut, jeden Tag mit einem Danklied zu beginnen, denn Danken macht uns froh. Es hebt uns hinaus aus der Schwermut und ersetzt die Traurigkeit mit fröhlichen Liedern über „die Taten [seiner] Hände“ (V.4). Und was sind das für Taten? Die Taten, die er für uns tut!
Flügel wie die Taube
David seufzte: „O hätte ich Flügel wie Tauben, dass ich wegflöge und Ruhe fände“ (Ps. 55,7). Ich persönlich würde mir wohl eine Hütte in den Bergen bauen oder mir einen Posten auf einem Leuchtturm suchen. Wenn das Leben mich niederdrücken will, möchte auch ich gern davonfliegen und Ruhe suchen.
Kleine Welt
Vor achtzig Jahren schrieb Frigyes Karinthy, ein Ungar, eine Geschichte mit dem Titel „Kettenglieder“, in der er den Gedanken entwickelte, dass zwei beliebige Personen auf dieser Welt immer durch höchstens fünf andere miteinander bekannt sind. Die These wurde in jüngerer Zeit wieder aufgegriffen und ist als „Kleine-Welt-Phänomen“ bekannt. Sie gilt als unbewiesen, aber natürlich gibt es eine Kraft, die uns mit anderen Menschen verbindet. Das ist die Weisheit und Vorhersehung Gottes, der durch sein Wort am Werk ist, damit sein Wille geschieht.
Der Friedefürst
Vor Jahren lernte ich einen jungen Mann kennen, der mit einer Motorradgang umherfuhr. Seine Eltern waren Missionare und er war auf dem Missionsfeld aufgewachsen. Als die Familie in die USA zurückkehrte, gelang es ihm nicht, sich an die neuen Umstände zu gewöhnen. Er führte eine unstete Existenz und kam bei Auseinandersetzungen mit einer rivalisierende Gruppe ums Leben.
Übung in Frömmigkeit
Der Jahresanfang ist oft eine Zeit der guten Vorsätze — wir wollen Sport treiben, uns gesund ernähren und vielleicht ein paar Pfunde loswerden, die wir über die Feiertage zugelegt haben. Paulus sagt: „Die leibliche Übung ist wenig nütze“ (1.Tim. 4,8). Dennoch versuche ich mehr oder weniger richtig zu essen, obwohl ich Grillhähnchen liebe. Ich stemme Gewichte und jogge. Aber ich weiß, dass mein Körper nicht auf Dauer angelegt ist. Seine Kräfte nehmen ab.
Das Pferd und der Junge
Als ich etwa 5 Jahre alt war, beschloss mein Vater, dass ich ein eigenes Pferd brauchte. Also kaufte er mir eine alte braune Stute, die ich Dixie nannte.
Was soll ich geben?
Ich habe mir sagen lassen, dass es in fast allen Kulturkreisen die Geschichte mit den drei Wünschen gibt und überall hat sie ein ähnliches Muster: Eine Fee erscheint und bietet jemanden unverhofft an, ihm drei Wünsche zu erfüllen. Die Tatsache, dass die Geschichte so weit verbreitet ist, legt den Schluss nahe, dass wir alle etwas wollen, das wir aus eigener Kraft nicht bekommen können.
Der Weggefährte
Ich wandere gern in Idaho und freue mich an der Natur und ihrer malerischen Schönheit. Oft denke ich dann, dass die Wanderwege ein Symbol sind für unseren Glaubensweg, denn als Christ zu leben heißt eigentlich nur Gehen — mit Jesus an der Seite als Weggefährte und Führer. Er durchwanderte Palästina von einem Ende zum andern und sammelte Jünger und sagte zu ihnen: „Folgt mir nach!“ (Matth. 4,19).