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Artikel von Julie Ackerman Link

Selbstporträt

Früher, vor der Erfindung von Spiegeln oder polierten Oberflächen, sahen die Menschen sich nur selten selbst. Nur in Wasserpfützen, Bächen und Flüssen konnten sie ihr Aussehen betrachten. Das änderte sich, als es Spiegel gab. Und die Erfindung des Fotoapparats hat die Faszination an unserem Aussehen in ganz neue Dimensionen geführt. Wir haben jetzt aus allen Phasen unseres Lebens bleibende Abbildungen von uns selbst. Damit können wir Fotoalben gestalten und die Familiengeschichte dokumentieren. Aber unser geistliches Wohlbefinden kann darunter leiden. Wir tun womöglich alles, um vor der Kamera gut auszusehen, kümmern uns aber kaum mehr darum, wie es in unserem Inneren aussieht.

Unsichtbar werden

Da, wo ich wohne, ist jetzt die Zeit, in der die Pflanzen sich dem Sterben widersetzen, indem sie in der Erde bleiben, bis sie es wagen können, wieder ans Licht zu kommen. Bevor der Schnee fällt und der Boden friert, schütteln sie ihre schönen Blüten ab und ziehen sich an einen Ort zurück, an dem sie ruhen und Kraft für die nächste Wachstumsperiode sammeln können. Aber, auch wenn es so aussieht, sind sie nicht tot; sie schlafen. Wenn Schnee und Boden tauen, recken sie ihre Köpfe wieder zum Himmel und grüßen ihren Schöpfer mit leuchtenden Farben und süßen Düften.

Geistlicher Check-up

Um gesundheitliche Probleme zu erkennen, bevor sie uns krank machen, empfehlen die Ärzte eine regelmäßige Untersuchung. Unsere geistliche Gesundheit können wir anhand einiger Fragen überprüfen, die auf dem höchsten Gebot basieren, von dem Jesus sprach (Mark. 12,30).

Licht in der Dunkelheit

Als ich es das erste Mal sah, ging ich noch aufs College. In  einer kalten Herbstnacht, weit weg von den Lichtern der   Stadt, war ich mit ein paar Freunden auf einem Heuwagen unterwegs, als der Himmel plötzlich aufleuchtete und am Horizont bunte Lichter aufblitzten. Ich war wie hypnotisiert. Seitdem bin ich fasziniert von dem Phänomen, das man Nordlicht nennt. Meist sieht man es viel weiter nördlich als da, wo ich wohne, aber ab und zu auch in südlicheren Gefilden. Nachdem ich es einmal gesehen hatte, wollte ich mehr davon. Immer, wenn die Wetterbedingungen günstig scheinen, sage ich zu meinen ebenso faszinierten Freunden: „Vielleicht heute Nacht . . .“

Das Alter spielt keine Rolle

Fünfzig Jahre hatte Dave Bowman sein eigenes Zahnlabor betrieben. Dann fand er, es sei an der Zeit, in den Ruhestand zu treten. Diabetes und eine Herzoperation bestärkten ihn in seinem Entschluss. Doch als er von einer Gruppe junger sudanesischer Flüchtlinge hörte, die Hilfe brauchten, änderte sich sein Leben. Er beschloss, fünf von ihnen zu unterstützen.

Stille Helfer

Die Entdeckung des Penicillins hat die Medizin verändert. Vor 1940 endeten bakterielle Infektionen oftmals tödlich. Seitdem hat das Penicillin unzählige Leben gerettet, indem es die schädlichen Bakterien abgetötet hat. Die Männer, die sein Potenzial erkannten und für den Gebrauch weiterentwickelten, erhielten 1945 den Nobelpreis.

Soll und Haben

Als mein Mann an der Schule Buchhaltung unterrichtete,  nahm ich einmal an einer der Prüfungen teil, um zu testen,   wie gut ich abschneiden würde. Die Ergebnisse waren nicht sehr gut. Ich hatte alle Fragen falsch beantwortet. Der Grund lag darin, dass ich ein Hauptprinzip der Buchhaltung völlig falsch verstanden hatte. Ich hatte Soll und Haben verwechselt.

Wessen Chaos?

Können sie ihren Müll nicht einmal so weit tragen?“, beklagte ich mich, während ich die leeren Flaschen vom Strand auflas und in den kaum fünf Meter entfernten Abfallkübel warf. „Finden sie das toll, wenn sie für andere so ein Chaos hinterlassen? Ich hoffe, es waren Touristen und nicht irgendwelche Einheimische, die unseren Strand so achtlos verschmutzen.“

In der Wüste

Trocken. Staubig. Gefährlich. Wüste. Ein Ort, an dem es nur wenig Wasser gibt, eine lebensfeindliche Gegend. Unbewohnbar. Hier ist das Überleben schwierig. Kein Platz, den man sich freiwillig zum Leben aussucht. Und doch manchmal kaum zu vermeiden.

Heb die Hand

Der St. Olaf-Chor aus Northfield in Minnesota ist bekannt für seine hohe Qualität. Das hängt mit dem strengen Auswahlverfahren zusammen. Nicht nur die Stimme selbst ist entscheidend, ob ein Bewerber aufgenommen wird, sondern auch, wie gut sie zum gesamten Klangkörper passt. Darüber hinaus wird von den Mitgliedern erwartet, dass sie dem Chor oberste Priorität einräumen und an allen Proben und Auftritten teilnehmen.

Verborgene Geheimnisse

Das Meiste, was im Universum geschieht, bekommen wir nie zu sehen. Viele Dinge sind zu klein oder bewegen sich zu schnell oder zu langsam, als dass wir sie wahrnehmen könnten. Mit modernster Technik gelingt es Filmemacher Louis Schwartzberg allerdings, einige dieser Dinge auf Video festzuhalten – den Mund einer Raupe, das Auge einer Fruchtfliege, das Wachsen eines Pilzes.

Was geht es dich an?

Die sozialen Medien sind für vieles nützlich, aber Zufriedenheit gehört nicht dazu. Zumindest nicht bei mir. Die ständige Erinnerung daran, dass andere schneller oder besser sind, finde ich ziemlich entmutigend. Deshalb muss ich mir immer wieder vor Augen halten, dass Gott mich nicht zu kurz kommen lässt. Er hat mir schon alles gegeben, was ich brauche, um zu tun, was er möchte.

Verführerische Strömung

In seinem Buch „The Hidden Brain“ (Das verborgene Gehirn) erzählt Shankar Vedantam, wie er einmal Schwimmen ging. Das Wasser war klar und ruhig und er fühlte sich stark und war stolz, weil er so leicht vorwärts kam. Er beschloss, aus der Bucht heraus ins offene Meer zu schwimmen. Aber als er umkehren wollte, kam er nicht mehr zurück. Die Strömung hatte ihn getäuscht. Das Schwimmen war nicht so leicht gegangen, weil er so kräftig war, sondern wegen der Bewegung im Wasser selbst.

Sündenböcke

Man hat mir schon vieles vorgeworfen, und zu Recht. Meine Sünden, Fehler und Versäumnisse haben Familie und Freunden (und vermutlich sogar Fremden) Kummer, Not und Unannehmlichkeiten bereitet. Man hat mir auch Dinge vorgeworfen, die nicht mein Fehler waren und an denen ich nichts ändern konnte.

Der große Arzt

Die Ärzte, die ich kenne, sind klug, fleißig und einfühlsam. Sie haben mir schon oft geholfen und ich bin dankbar für das Wissen, mit dem sie Krankheiten diagnostizieren, Medikamente verschreiben, gebrochene Knochen zusammensetzen oder Wunden zunähen. Das heißt aber nicht, dass ich mein Vertrauen eher auf die Ärzte setze als auf Gott.