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Artikel von Amy Peterson

Ungesehene Realitäten

Im Jahr 1876 glaubten Männer, die in Zentral-Indiana nach Kohle bohrten, die Tore der Hölle gefunden zu haben. Der Historiker John Barlow Martin berichtet, dass in einer Tiefe von knapp 200 Metern „faule Dämpfe inmitten von schrecklichen Geräuschen ausströmten“. Aus Angst, sie hätten „in das Dach der Teufelshöhle gebissen“, verstopften die Bergleute den Brunnen und rannten zu ihren Häusern zurück.

Goldene Narben

In den Niederlanden bietet eine Gruppe von Modedesignern einen Workshop „Golden Joinery“ an. Inspiriert durch die japanische Technik Kintsugi, bei der zerbrochenes Porzellan sichtbar mit Gold repariert wird, arbeiten die Teilnehmer gemeinsam daran, Kleider so zu flicken, dass die Flickarbeiten hervorgehoben werden, anstatt zu versuchen, sie zu maskieren. Diejenigen, die eingeladen sind, bringen „ein liebgewonnenes, aber kaputtes Kleidungsstück mit und flicken es mit Gold“. Wenn sie ihre Kleidung neu gestalten, wird die Reparatur zu einer Zierde, einer „goldenen Narbe“.

Verwurzelt in Liebe

„Das ist alles, was man braucht!“, sagte Melissa. Sie hatte einen Stängel ihrer Geranienpflanze abgeschnitten, das abgeschnittene Ende in Honig getaucht und in einen mit Kompost gefüllten Topf gesteckt. Melissa brachte mir bei, wie man Geranien vermehrt: wie man aus einer gesunden Pflanze viele Pflanzen macht, damit ich Blumen habe, die ich mit anderen teilen kann. Der Honig, sagte sie, sollte der jungen Pflanze helfen, Wurzeln zu schlagen.

Zeit-Reise

Über eine Million junger Menschen nehmen jedes Jahr am internationalen Wettbewerb im Briefeschreiben teil. 2018 lautete das Thema: „Stell dir vor, du bist ein Brief, der durch die Zeit reist. Welche Botschaft willst du deinen Lesern übermitteln?“

Der Unsinn des neuen Lebens

Manche Dinge ergeben einfach keinen Sinn, bis man sie erlebt. Als ich mit meinem ersten Kind schwanger war, las ich mehrere Bücher über die Geburt und hörte Dutzenden von Frauen zu, die ihre Geschichten über Wehen und Geburt erzählten. Aber ich konnte mir immer noch nicht wirklich vorstellen, wie sich das anfühlen sollte. Was mein Körper da vorhatte, schien unmöglich!

Weitergegebene Liebe

Meine Tochter ist fasziniert von den Geschichten der Drei ???. Allein in den letzten Wochen las sie Dutzende dieser Abenteuergeschichten. Auch ich liebte diese Geschichten schon, als ich noch jünger war.

Bring deine Tränen zu Gott

Letzten Sommer brachte ein Orka namens Talequah ein Junges zur Welt. Talequahs Schwarm von Killerwalen war vom Aussterben bedroht und alle Hoffnungen lagen auf dem Jungen. Aber es lebte nicht einmal eine Stunde. Menschen auf der ganzen Welt sahen zu, wie Talequah trauerte. Siebzehn Tage lang zog sie ihr totes Kälbchen durch den kalten Pazifik, bis sie es schließlich losließ.

Noch bevor du fragst

Meine Freunde Robert und Claudia führen eine gesunde Ehe. Ich liebe es zuzusehen, wie sie miteinander umgehen. Einer reicht dem anderen die Butter, noch ehe danach gefragt wurde. Der andere gießt gerade im rechten Moment das Glas nach. Wenn sie Geschichten erzählen, beenden sie einander die Sätze des anderen. Manchmal scheint es fast, als könnten sie die Gedanken des anderen lesen.

Warten mit der Schildkröte

Jeden Herbst taucht die Zierschildkröte auf den Grund ihres Teiches und vergräbt sich in Dreck und Schlamm, wenn sie spürt, dass der Winter kommt. Sie zieht sich in ihr Haus zurück und bleibt still: Ihr Herzschlag verlangsamt sich und bleibt fast stehen. Ihre Körpertemperatur sinkt und bleibt knapp über dem Gefrierpunkt. Sie hört auf zu atmen und wartet. Sechs Monate lang bleibt sie begraben und ihr Körper setzt Kalzium aus ihren Knochen in ihren Blutkreislauf frei, sodass sie langsam beginnt, sogar ihre Form zu verlieren.

Via Dolorosa

In der Karwoche erinnern wir uns an die letzten Tage vor Jesu Kreuzigung. Die Straße durch Jerusalem, die Jesus zum Kreuz ging, ist heutzutage bekannt als die Via Dolorosa, der schmerzhafte Weg.

Steine der Erinnerung

An manchem Morgen, wenn ich online gehe, zeigt mir Facebook „Erinnerungen“—Dinge, die ich an jenem Tag vergangener Jahre gepostet habe. Diese Erinnerungen, wie Fotos der Hochzeit meines Bruders oder ein Video, in dem meine Tochter mit meiner Großmutter spielt, lassen mich gewöhnlich lächeln. Aber manchmal haben sie auch eine tiefere emotionale Wirkung. Wenn ich eine Notiz über den Besuch meines Schwagers während seiner Chemotherapie lese oder ein Bild der Klammern auf dem Kopf meiner Mutter nach ihrer Hirnoperation vor drei Jahren sehe, erinnere ich mich an Gottes treue Gegenwart in schweren Umständen. Diese Facebook-Erinnerungen bringen mich ins Gebet und zur Dankbarkeit.

Hoffnungsstrahlen

Reginald Fessenden tüftelte jahrelang an einer drahtlosen Sprachübertragung. Viele hielten seine Ideen für radikal und unorthodox und zweifelten an seinem Erfolg. Doch am 24. Dezember 1906 war er nach seinen eigenen Worten der erste, der eine elektronische Musikübertragung durchführte.