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Artikel von Philip Yancey

Ein wichtiger Befehl

Als Jesus von einem Rechtsgelehrten nach der wichtigsten Lebensregel gefragt wurde, erwiderte er: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften“ (Mark. 12,30). Damit fasste er zusammen, was Gott sich am meisten von uns wünscht.

Wie unten, so oben

Im römischen Heidentum zur Zeit Jesu galt, dass das, was die Götter im Himmel tun, Auswirkungen auf die Erde hat. Wenn Zeus zürnte, sandte er Blitz und Donner. „Wie oben, so unten“, hieß die Regel.

Eine neue Kraft

Als Matteo Ricci im 16. Jahrhundert nach China ging, nahm er religiöse Kunstwerke mit, um den Menschen, die nichts von Jesus wussten, anhand von Bildern den Glauben zu erklären. Die Darstellungen von Maria mit dem Jesuskind wurden bereitwillig angenommen. Doch als er Bilder von der Kreuzigung zeigte und zu erklären versuchte, dass dieses Kind von Gott gekommen war, um sich hinrichten zu lassen, reagierten seine Zuhörer mit Abscheu und Entsetzen. Einen gekreuzigten Gott konnten sie nicht anbeten.

Vom Segen des Gebens

Es schien nicht sehr klug zu sein, dass eine Witwe in Jerusalem ihr letztes Geld für eine korrupte Institution hergab, von deren Angehörigen es hieß: „Sie fressen die Häuser der Witwen“ (Mark. 12,40). Doch Jesus sah darin ein ergreifendes Beispiel für die richtige Einstellung zum Geld (V.41-44).

Geistliche Augen

Ein Mann, der 14 Jahre in Kuba im Gefängnis saß, erzählte, wie er seinen Geist rege und die Hoffnung aufrecht erhielt: „Meine Zelle hatte kein Fenster, deshalb stellte ich mir vor, dass die Tür ein Fenster hätte. Dahinter ‚sah’ ich eine herrliche Berglandschaft mit einem mächtigen Wasserfall. Das Bild war so real, dass ich es jedes Mal problemlos vor Augen hatte, wenn ich auf die Türe schaute.“

Wie unten, so oben

Im römischen Heidentum zur Zeit Jesu galt, dass das, was die Götter im Himmel tun, Auswirkungen auf die Erde hat. Wenn Zeus zürnte, sandte er Blitz und Donner. „Wie oben, so unten“, hieß die Regel.

Bin ich Gott wichtig ?

Wenn ich sehe die Himmel“, schrieb der Psalmist, „was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst?“ (Ps. 8,4-5). Das Alte Testament dreht sich um genau diese Frage. Als Mose ihnen versicherte, dass Gott sich um sie kümmern würde, da konnten es die hebräischen Sklaven in Ägypten kaum glauben. Andererseits formulierte der Verfasser des Predigerbuches zynisch: Ist überhaupt etwas wichtig?

Keine Belohnung

Die meisten von uns suchen bei Freunden und Kollegen Lob und Zustimmung: ein Klaps auf die Schulter, eine Ehrenmedaille, Applaus, ein ehrliches Kompliment. Doch die wichtigeren Belohnungen warten nach dem Tod auf uns, sagt Jesus. Es kann sein, dass die wichtigsten Taten der Menschen immer nur im Verborgenen geschehen und von niemandem gesehen werden außer von Gott. Kurz, die Botschaft von Gottes Reich lautet so: Lebe für Gott und nicht für andere Menschen.

Wunder in der Wüste

Die Psalmisten hatten einen Vorteil, wenn sie Gott lobten, denn sie waren noch eng mit der Welt der Natur verbunden. Davids Leben spielte sich hauptsächlich im Freien ab. Er war Hirte und später lange Jahre auf der Flucht in den Bergen Israels. Es überrascht darum nicht, dass durch viele seiner Gedichte eine große Liebe, ja Verehrung, für die Natur hindurchscheint. Er zeigt uns eine Welt, die noch ein Ganzes ist und wo alles von einem persönlichen Gott zusammengehalten wird, der über sie wacht.

Unerhörtes Gebet

Der Apostel Paulus hatte einen alles überragenden Wunsch: dass die Juden den Messias annehmen würden, dem er begegnet war. „Ich selber wünschte, … von Christus getrennt zu sein für meine Brüder“ (Röm. 9,2-3). Und doch lehnte sein Volk ihn und den Christus, den er predigte, in einer Stadt nach der anderen ab.

Nicht der Mühe wert?

Vor einiger Zeit habe ich mir einmal vorgenommen, in einem Jahr alle 38 Stücke von Shakespeare durchzulesen. Zu meiner Überraschung stellte ich fest, dass das viel unterhaltsamer ist, als ich gedacht hatte. Ich hatte erwartet, mehr über Shakespeares Welt zu erfahren und die Menschen, die in ihr lebten. Stattdessen zeigte er mir vor allem meine Welt.

Keine Schmerzen mehr

Einen großen Teil meines Lebens habe ich den Standpunkt jener geteilt, die über Gott schimpfen, weil er das Leid zulässt. Ich konnte für eine so brutale Welt, wie unsere, keine plausible Erklärung finden.

Doch als ich Menschen besuchte, deren Schmerz meinen eigenen weit übertraf, kam ich ins Staunen. Anscheinend kann Leid nicht nur Zweifel säen, sondern auch den Glauben stärken.…

Unter Gott

Alle Eltern kennen den Unterschied zwischen Regeln, die vor allem ihnen nützen, und Regeln zum Nutzen des Kindes. Gottes Gebote fallen in die zweite Kategorie. Als Schöpfer des Menschengeschlechts weiß er, wie die menschliche Gesellschaft am besten funktioniert.

Ich versuche, die Zehn Gebote unter diesem Aspekt zu sehen — als Regeln, die in erster Linie zu unserem Nutzen gedacht sind.…

Geduld zum geduldig sein

Kinder wollen alles sofort: „Ich will jetzt meinen Nachtisch!“ „Sind wir schon da?“ „Kann ich jetzt mein Geschenk aufmachen?“ Wenn wir älter werden, lernen wir zu warten. Medizinstudenten warten in der Ausbildung. Eltern warten voll Hoffnung, dass der verlorene Sohn wieder nach Hause kommt. Wir warten auf Dinge, auf die es sich zu warten lohnt, und dabei lernen wir Geduld.…

Die Gnade missbrauchen?

n Römer 5,20 schreibt Paulus: „Wo aber die Sünde mächtig geworden ist, da ist doch die Gnade noch viel mächtiger geworden.“ Eine radikale und theologisch gewagte Aussage. Judas warnt davor, „die Gnade unseres Gottes [zu missbrauchen] für ihre Ausschweifung“ (Jud. 4). Warum gut sein, wenn man doch weiß, dass einem vergeben wird? Selbst wo wir betonen, dass Buße nötig ist,…