In Nordspanien gab es eine schöne Art, Gemeinschaft und Freundschaft auszudrücken. Da die Landschaft voller natürlicher Höhlen ist, saßen einige Bauern nach der Ernte in einem Raum, der über einer Höhle gebaut war, und machten eine Bestandsaufnahme ihrer verschiedenen Lebensmittel. Im Laufe der Zeit wurde der Raum als „Erzählzimmer“ bekannt – ein Ort der Gemeinschaft, an dem Freunde und Familien zusammenkamen, um ihre Geschichten, Geheimnisse und Träume zu teilen. Wenn man die intime Gesellschaft von sicheren Freunden brauchte, ging man in das Erzählzimmer.

Hätten sie in Nordspanien gelebt, hätte die tiefe Freundschaft zwischen Jonatan und David vielleicht dazu geführt, dass sie ein Erzählzimmer eingerichtet hätten. Als König Saul so eifersüchtig wird, dass er David töten will, nimmt Jonatan, Sauls ältester Sohn, ihn in Schutz und freundet sich mit ihm an. Die beiden sind tief verbunden (V. 1). Und Jonatan „liebte ihn wie sein eigenes Leben“ (V. 3) und erkennt, obwohl er der Thronfolger ist, Davids göttliche Erwählung zum König an. Er gibt David sein Gewand, das Schwert, den Bogen und seinen Gürtel (V. 4). Später erklärt David, dass Jonatans tiefe Liebe zu ihm als Freund wunderbar war (2. Samuel 1,26).

Möge Jesus uns als seinen Nachfolgern helfen, unsere eigenen „Erzählzimmer“ aufzubauen – Freundschaften, die die Liebe und Fürsorge Christi widerspiegeln. Nehmen wir uns die Zeit, bei Freunden zu verweilen, unsere Herzen zu öffnen und in wahrer Gemeinschaft miteinander in ihm zu leben.