Einer Frau namens Ekuwa wurde eine geschnitzte Holzfigur – ein Haushaltsgott – gestohlen, die sie bei den Behörden meldete. In dem Glauben, das Götzenbild gefunden zu haben, forderten die Beamten sie auf, es zu identifizieren. „Ist das dein Gott?“, fragten sie. Sie antwortete traurig: „Nein, mein Gott ist viel größer und schöner als das.“

Die Menschen haben schon lange versucht, ihrer Vorstellung von Gott eine Form zu geben, in der Hoffnung, dass ein handgefertigter Gott sie beschützt. Vielleicht hat Jakobs Frau Rahel deshalb „die Hausgötter ihres Vaters gestohlen“, als sie vor Laban fliehen (31,19). Aber Gott hält seine Hand über Jakob, trotz der Götzen, die er in seinem Lager versteckt hat (V. 34).

Später, auf der gleichen Reise, ringt Jakob die ganze Nacht mit „einem Mann“ (32,25). Ihm ist sicherlich klar, dass dieser Gegner kein einfacher Mensch ist, denn bei Tagesanbruch besteht Jakob darauf: „Ich lasse dich nicht los, bevor du mich gesegnet hast“ (V. 27). Der Mann gibt ihm den Namen Israel („Gott kämpft“) und segnet ihn dann (V. 29-30). Jakob nennt den Ort Peniel („Gesicht Gottes“), „ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen und trotzdem bin ich noch am Leben“ (V. 31).

Dieser eine wahre Gott ist unendlich viel größer und schöner als alles, was Ekuwa sich je hätte vorstellen können. Er kann nicht geschnitzt, gestohlen oder versteckt werden. Doch wie Jakob in jener Nacht erfährt, können wir uns ihm nähern! Jesus lehrt seine Jünger, diesen Gott „unseren Vater im Himmel“ zu nennen (Matthäus 6,9).