Manchmal führt das Leben mit chronischen Schmerzen und Müdigkeit dazu, dass man sich zu Hause isoliert und allein fühlt. Ich hatte oft das Gefühl, von Gott und anderen nicht verstanden zu werden. Bei einem morgendlichen Gebetsspaziergang mit meinem Hund kämpfte ich mit diesen Gefühlen. In der Ferne bemerkte ich einen Heißluftballon. Die Menschen in seinem Korb konnten unsere ruhige Nachbarschaft aus der Vogelperspektive betrachten, aber mich konnten sie nicht wirklich sehen. Als ich weiter an den Häusern meiner Nachbarn vorbeiging, seufzte ich. Wie viele Menschen hinter diesen geschlossenen Türen fühlen sich ungesehen und unbedeutend? Als ich meinen Spaziergang beendete, bat ich Gott, mir Gelegenheiten zu geben, meine Nachbarn wissen zu lassen, dass ich sie sehe und mich um sie kümmere, und dass er das auch tut.
Gott hat die genaue Anzahl der Sterne bestimmt, die er ins Leben gerufen hat. Er hat jedem Stern einen Namen gegeben (V. 4), ein intimer Akt, der zeigt, dass er auch auf die kleinsten Details achtet. Seine Kraft – Einsicht, Unterscheidungsvermögen und Wissen – hat „keine Grenzen“ in der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft (V. 5).
Gott hört jeden verzweifelten Schrei und sieht jede stille Träne genauso deutlich wie jeden Seufzer der Zufriedenheit und jedes Lachen aus dem Bauch. Er sieht, wenn wir stolpern und wenn wir im Triumph stehen. Er versteht unsere tiefsten Ängste, unsere geheimsten Gedanken und unsere wildesten Träume. Er weiß, wo wir gewesen sind und wohin wir gehen werden. Wenn Gott uns hilft, unsere Nächsten zu sehen, zu hören und zu lieben, können wir darauf vertrauen, dass er auch uns sieht, versteht und für uns sorgt.