Als ich ein Kind war, sammelte ich Briefmarken. Als mein Angkong (fukienisch für „Großvater“) von meinem Hobby erfuhr, begann er, jeden Tag Briefmarken aus der Post seines Büros zu sammeln. Jedes Mal, wenn ich meine Großeltern besuchte, gab Angkong mir einen Umschlag mit vielen schönen Briefmarken. „Auch wenn ich immer viel zu tun habe“, sagte er einmal zu mir, „werde ich dich nicht vergessen.“

Angkong zeigte seine Zuneigung nicht offen, aber durch seine Geste spürte ich seine Liebe zu mir. Auf unendlich tiefere Weise zeigt Gott seine Liebe zu Israel, als er sagt: „Ich werde dich niemals vergessen“ (V. 15). Als sein Volk in den letzten Tagen wegen Götzendienst und Ungehorsam in Babylon leidet, klagt es: „Der Herr hat mich verlassen“ (V. 14). Doch Gottes Liebe zu seinem Volk hat sich nicht geändert. Er verspricht Vergebung und Wiederherstellung (V. 8-13).

„Ich habe dich in meine Handflächen gezeichnet“, sagt Gott zu Israel, so wie er es heute zu uns sagt (V. 16). Wenn ich über seine tröstenden Worte nachdenke, erinnere ich mich an die mit Nägeln durchbohrten Hände Jesu, die er aus Liebe zu uns und zu unserem Heil ausstreckt (Johannes 20,24-27). Gott streckt seine vergebende Hand als ewiges Zeichen seiner Liebe aus. Danken wir ihm für seine unvergängliche Liebe. Er wird uns nie vergessen.