Als die Weihnachtszeit näher rückte, verzögerte sich der Versand von Paketen aufgrund eines noch nie dagewesenen Ansturms von Online-Bestellungen. Ich kann mich an eine Zeit erinnern, in der meine Familie es vorzog, einfach in ein Geschäft zu gehen und dort einzukaufen, weil wir wussten, dass wir nur wenig Einfluss auf die Geschwindigkeit der Postzustellung hatten. Als meine Mutter jedoch ein Konto eröffnete, das einen Expressversand beinhaltete, änderte sich unsere Einstellung. Mit einer garantierten Zustellung in zwei Tagen sind wir daran gewöhnt, Dinge schnell zu erhalten, und wir sind frustriert, wenn es zu Verzögerungen kommt.

Wir leben in einer Welt, die an sofortige Befriedigung gewöhnt ist, und das Warten kann herausfordernd sein. Aber im geistlichen Bereich wird Geduld immer noch belohnt. Als das Buch der Klagelieder geschrieben wurde, trauern die Israeliten um die Zerstörung Jerusalems durch die babylonische Armee und sehen sich einer Reihe von Herausforderungen gegenüber. Doch inmitten des Chaos bekräftigt der Verfasser kühn, dass er auf Gott warten wird, weil er darauf vertraut, dass er seine Bedürfnisse befriedigen werden (V. 24). Gott weiß, dass wir dazu neigen, ängstlich zu werden, wenn die Antwort auf unsere Gebete auf sich warten lässt. Die Bibel ermutigt uns, indem sie uns daran erinnert, auf Gott zu warten. Wir müssen nicht verzweifelt oder besorgt sein, denn „sein Erbarmen hört nie auf“ (V. 22). Stattdessen können wir mit Gottes Hilfe „ruhig sein … und warten, bis er eingreift“ (nach Psalm 37,7). Mögen wir auf Gott warten und auf seine Liebe und Treue vertrauen, auch wenn wir mit Sehnsüchten und unbeantworteten Gebeten ringen.