Maggies junge Freundin erschien in schockierender Kleidung in der Kirche. Aber das hätte niemanden überraschen dürfen, denn sie war eine Prostituierte. Maggies Besucherin rutschte unruhig auf ihrem Sitz hin und her, zupfte abwechselnd an ihrem viel zu kurzen Rock und verschränkte verlegen die Arme.

„Ist dir kalt?“, fragte Maggie und lenkte geschickt von der zu knappen Kleidung ab. „Hier. Nimm meinen Schal.“

Maggie hat Dutzende von Menschen mit Jesus bekannt gemacht, indem sie sie einfach in die Kirche einlud und ihnen half, sich wohl zu fühlen. Das Evangelium leuchtete durch ihre gewinnende Art. Sie behandelte alle mit Würde.

Als die religiösen Führer eine Frau vor Jesus zerren, um sie hart (und zu Recht) des Ehebruchs zu beschuldigen, lenkt Christus die Aufmerksamkeit von ihr ab, bis er ihre Ankläger weggeschickt hat. Als sie weg sind, hätte er sie zurechtweisen können. Stattdessen stellt er ihr zwei einfache Fragen: „Wo sind sie?“ und „Hat dich keiner von ihnen verurteilt?“ (V. 10). Die Antwort auf die letzte Frage ist natürlich „Nein“. Also gibt Jesus ihr das Evangelium in einer kurzen Aussage: „Dann verurteile ich dich auch nicht.“ Und dann die Aufforderung: „Geh und sündige nicht mehr“ (V. 11).

Unterschätzen wir nie die Macht echter Liebe zu den Menschen, einer Liebe, die nicht verurteilt, sondern jedem Menschen Würde und Vergebung zuspricht.