„Ich verstehe Gottes Plan nicht. Ich habe ihm doch mein ganzes Leben gegeben. Und dann passiert das hier!“ So lautete die Botschaft von Martin an seine Mutter, als sein Traum vom professionellen Sportler zu scheitern schien. Wer von uns hat nicht schon einmal eine unerwartete, enttäuschende Erfahrung gemacht, die uns mit verärgerten Ausrufen und offenen Fragen zurückließ? Ein Familienmitglied bricht die Kommunikation ohne Erklärung ab; gesundheitliche Fortschritte werden zunichtegemacht; der Arbeitgeber verlagert unerwartet seinen Standort; ein lebensverändernder Unfall passiert.

Die ersten zwei Kapitel von Hiob berichten von einer Reihe tragischer Ereignisse und Rückschlägen in Hiobs Leben. Menschlich gesprochen muss man sagen, wenn es jemanden gab, der ein sorgenfreies Leben verdiente, dann war es Hiob. „Er war rechtschaffen, aufrichtig und gottesfürchtig und sein Lebenswandel war untadelig“ (1,1). Aber das Leben läuft nicht immer so, wie wir es gerne hätten – weder für Hiob noch für uns. Als seine Frau ihm rät, „Sag dich von Gott los und stirb!“ (V. 9), waren Hiobs Worte weise, lehrreich und auch passend für uns, wenn große oder kleine Dinge geschehen, die wir lieber nicht erleben möchten. „‘Sollen wir das Gute aus Gottes Hand nehmen, das Schlechte aber ablehnen?‘ Und noch immer sprach Hiob kein sündiges Wort gegen Gott“ (V. 10).

Möge durch Gottes Kraft unser Vertrauen in und unsere Ehrfurcht vor ihm bestehen bleiben, auch wenn wir nicht verstehen können, wie er in den schwierigen Tagen des Lebens am Werk ist.