In seinem Buch Art + Faith: A Theology of Making (Kunst und Glaube: Eine Theologie des Schaffens) beschreibt der bekannte Künstler Makoto Fujimura die alte japanische Kunstform Kintsugi. Dabei nimmt der Künstler zerbrochene Töpferware (ursprünglich Teegeschirr), setzt die Scherben mit Lack wieder zusammen und füllt Gold in die Risse ein. „Kintsugi“, erklärt Fujimura, „repariert nicht einfach ein zerbrochenes Gefäß, sondern macht die zerbrochene Keramik noch schöner als das Original.“ Kintsugi wurde vor Jahrhunderten zum ersten Mal angewandt, als die Lieblingstasse eines Kriegsherrn zerstört und dann wunderschön wiederhergestellt wurde, und hat sich zu einer begehrten Kunst entwickelt.

Jesaja beschreibt, wie Gott diese Art der Wiederherstellung der Welt kunstvoll in die Tat umsetzt. Obwohl wir durch unsere Rebellion zerbrochen und durch unseren Egoismus zerrüttet sind, verspricht Gott, „einen neuen Himmel und eine neue Erde zu schaffen“ (V. 17). Er hat nicht nur vor, die alte Welt zu reparieren, sondern sie völlig neu zu machen, aus unserem Ruin eine Welt zu schaffen, die in neuer Schönheit erstrahlt. Diese neue Schöpfung wird so atemberaubend sein, dass „frühere Not vergessen sein wird“ und „man sich nicht an das Vergangene denken wird“ (nach V. 16-17). Mit dieser neuen Schöpfung wird Gott nicht versuchen, unsere Fehler zu überdecken, sondern seine schöpferische Energie freisetzen. Energie, in der hässliche Dinge schön werden und tote Dinge neu atmen.

Wenn wir unser zerbrochenes Leben betrachten, gibt es keinen Grund zur Verzweiflung. Gott arbeitet an seiner wunderbaren Wiederherstellung.