Søren Solkær fotografiert seit Jahren Stare und ihr atemberaubendes Schauspiel: Murmurationen, bei denen sich Hunderttausende von Staren in fließenden Bewegungen über den Himmel bewegen. Dieses Wunder zu beobachten ist, als säße man unter einer orchestrierten, wirbelnden Welle oder unter einem gewaltigen, dunklen Pinselstrich, der sich in ein Kaleidoskop von Mustern verwandelt. In Dänemark nennt man dieses Starenerlebnis „Black Sun“ – Schwarze Sonne – (so auch der Titel von Solkærs beeindruckendem Bildband). Das Bemerkenswerteste ist, dass Stare instinktiv ihrem nächsten Artgenossen folgen und so dicht fliegen, dass es zu einem Massenunglück käme, wenn einer von ihnen einen Schlag verfehlen würde. Die Stare schützen sich jedoch gegenseitig durch Murmeln. Wenn sich ein Falke nähert, bilden die winzigen Tiere eine enge Formation und bewegen sich gemeinsam, um einen Räuber abzuwehren, der sie allein leicht erwischen würde.

Gemeinsam sind wir stärker als allein. „Zwei haben es besser als einer allein“, sagt der Prediger. „Wenn sie hinfallen, kann einer dem anderen aufhelfen. Es können sich zwei, die in einer kalten Nacht unter einer Decke liegen, aneinander wärmen“ (4,9-11). Allein sind wir isoliert und leichte Beute. Ohne den Trost und Schutz anderer sind wir wehrlos.

Aber mit Gefährten können wir Hilfe geben und empfangen. „Ein Einzelner kann leicht von hinten angegriffen und niedergeschlagen werden; zwei, die zusammenhalten, wehren den Überfall ab. Und: Ein dreifaches Seil kann man kaum zerreißen“ (V. 12). Gemeinsam sind wir besser, wenn Gott uns führt.