Als unsere Familie einmal auf dem Weg zur Großmutter nach Ohio war, erreichte uns eine Tornado-Warnung. Auf einmal sah die ganze Welt anders aus und wir hatten Angst, unsere Kinder könnten in Gefahr geraten.

Ich erzähle das, damit wir uns besser vorstellen können, wie es wohl Josef zumute war, als er mit Maria und seinem kleinen Kind nach Ägypten musste. Nicht ein Tornado, sondern Herodes bedrohte ihn und wollte den kleinen Jungen umbringen. Stellen wir uns nur einmal vor, wie beängstigend es für sie gewesen sein muss zu hören: „Herodes hat vor, das Kindlein zu suchen und umzubringen“ (Matth. 2,13).

Wir haben beim Gedanken an Weihnachten meist eine idyllischere Szenerie vor Augen – Ochs und Esel und Hirten, die vor dem Kind knien. Aber für Jesu Familie gab es keinen Frieden; sie musste fliehen. Erst als ein Engel ihnen sagte, nun sei es sicher, verließen sie Ägypten und zogen zurück nach Nazareth (V.20-23).

Es sollte uns mit Ehrfurcht erfüllen, dass Jesus, der gemeinsam mit dem Vater in himmlischer Majestät regierte, all das verließ, um in Armut geboren zu werden, sich in Gefahr zu begeben und für uns ans Kreuz zu gehen. Ägypten zu verlassen ist eine Sache. Um unseretwillen den Himmel zu verlassen – das ist das Große und Gewaltige an der ganzen Geschichte.