Meine Frau Miska hat eine Halskette und Ohrringe aus Äthiopien. Ihre elegante Schlichtheit verrät echte Handwerkskunst. Aber das Erstaunlichste an diesen Stücken ist ihre Geschichte. Aufgrund jahrzehntelanger gewaltsamer Auseinandersetzungen und eines andauernden Bürgerkriegs ist Äthiopien übersät mit alten Artilleriegeschossen und Patronen. In einem Akt der Hoffnung durchkämmen die Äthiopier die verbrannte Erde und räumen die Trümmer weg. Aus den Überresten der Granaten und Patronen stellen Kunsthandwerker Schmuck her.

Als ich diese Geschichte hörte, erinnerte sie mich an Micha, der mutig Gottes Verheißung verkündet. Eines Tages, so kündigt der Prophet an, werden die Menschen „ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Speere in Winzermesser umschmieden“ (V. 3). Werkzeuge, die zum Töten und Verstümmeln bestimmt sind, werden durch Gottes mächtiges Wirken in Werkzeuge des Lebens verwandelt. Am kommenden Tag Gottes, so betont der Prophet, wird „kein Volk mehr ein anderes Volk angreifen, und keiner wird mehr lernen, wie man Krieg führt“ (V. 3).

Michas Verkündigung ist zu seiner Zeit nicht schwerer vorstellbar als heute. Wie das alte Israel sind auch wir mit Gewalt und Krieg konfrontiert, und es scheint unmöglich, dass sich die Welt jemals ändern wird. Aber Gott verspricht uns, dass durch seine Barmherzigkeit und Heilung dieser wunderbare Tag kommen wird. Für uns geht es darum, jetzt damit zu beginnen, diese Wahrheit zu leben. Gott hilft uns, sein Werk schon jetzt zu tun und aus Schrott etwas Schönes zu machen.