Wir kannten Konrad seit über einem Jahr. Er gehörte zu unserer Kleingruppe in der Kirche, die sich wöchentlich traf, um über das zu sprechen, was wir über Gott gelernt hatten. Eines Abends, während unseres regelmäßigen Treffens, erwähnte er, dass er an den Olympischen Spielen teilgenommen hatte. Die Erwähnung war so beiläufig, dass sie mir fast entgangen wäre. Fast. Und dann erfuhr ich, dass ich einen Olympioniken kannte, der bei den Spielen um die Bronzemedaille gekämpft hatte! Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er das nicht schon früher erwähnt hatte, aber für Konrad war seine sportliche Leistung zwar ein Teil seiner Geschichte, aber für seine Identität waren andere Dinge von zentraler Bedeutung: seine Familie, seine Gemeinschaft und sein Glaube.

Die Geschichte in Lukas 10,1-23 beschreibt, was für unsere Identität zentral sein sollte. Als die 72 Jünger, die Jesus ausgesandt hat, um anderen vom Reich Gottes zu erzählen, von ihren Reisen zurückkehren, berichten sie ihm: „Herr, sogar die Dämonen gehorchen uns, wenn wir sie in deinem Namen austreiben“ (V. 17). Jesus erkennt an, dass er sie mit großer Macht und mit Schutz ausgestattet hat, aber er sagt ihnen, dass sie sich auf das Falsche konzentrieren. Er betont, dass sie Grund zur Freude haben sollen, weil „ihre Namen im Himmel geschrieben sind“ (V. 20).

Was auch immer Gott uns an Errungenschaften oder Fähigkeiten geschenkt hat, unser größter Grund zur Freude ist, dass unsere Namen im Himmel geschrieben stehen, wenn wir uns Jesus anvertrauen und uns seiner täglichen Gegenwart in unserem Leben erfreuen.