Vor ein paar Jahren wurde einmal der Vier-Sterne-General Peter Chiarelli (die damalige Nummer 2 der amerikanischen Streitkräfte) von einer Beraterin des Präsidenten bei einem Dinner in Washington für einen Kellner gehalten. Er stand in seiner Parade-Uniform hinter der Dame und sie bat ihn, ihr etwas zu trinken zu bringen. Als sie den Fehler bemerkte, war es ihr furchtbar peinlich, doch der General half ihr darüber hinweg, indem er zuvorkommend ihr Glas füllte und sie zum Essen zu seiner Familie einlud.

Barmherzig sein, hat einmal jemand gesagt, bedeutet warmherzig sein. Und das kann sich zum Beispiel so äußern wie bei General Chiarelli. Für den Nachfolger Jesu hat Barmherzigkeit aber eine noch tiefere Bedeutung. Wir sind Empfänger der freien und unverdienten Barmherzigkeit und Gnade, die Gott uns durch seinen Sohn Jesus Christus schenkt (Eph. 2,8).

Weil wir Gnade empfangen haben, sollen wir sie auch im Umgang mit anderen zeigen—zum Beispiel in der Art, wie wir mit ihnen reden: „Eine linde Antwort stillt den Zorn“ (Spr. 15,1). Wenn unser Herz voll Barmherzigkeit ist, dann zeigt sich das in unseren Worten und Taten (Kol. 3,16-17).

Und wenn unser Leben von Gottes Geist erfüllt ist, dann geschieht das beinah automatisch.