„Der Leib Christi“ ist ein rätselhafter Ausdruck, der im Neuen Testament über dreißig Mal vorkommt. Vor allem der Apostel Paulus gebraucht ihn als Bild für die Gemeinde. Nachdem Jesus in den Himmel aufgefahren war, beauftragte er fehlerhafte, stümperhafte Menschen damit, sein Werk fortzuführen. Er übernahm die Rolle als Haupt der Gemeinde, die Aufgabe der Hände und Füße, Augen, Ohren und Mund hingegen überließ er seinen unsteten Jüngern—also dir und mir.

Jesu Entschluss, als unsichtbares Haupt eines großen Leibes mit vielen Gliedern zu fungieren, bedeutet, dass er sich darauf verlässt, dass wir uns in schwierigen Zeiten untereinander helfen. So ähnlich muss es sich auch Paulus gedacht haben, als er schrieb: „Gott, . . . der uns tröstet in aller unserer Trübsal, damit wir auch trösten können, die in allerlei Trübsal sind, mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet werden von Gott. Denn wie die Leiden Christi reichlich über uns kommen, so werden wir auch reichlich getröstet durch Christus“ (2.Kor.1,3-5). In seinem ganzen Dienst hat Paulus dieses Prinzip umgesetzt. Er hat für Hungernde gesammelt, Helfer in Krisengebiete geschickt und in den Gaben der Gläubigen Geschenke von Gott selbst gesehen.

Der Ausdruck „der Leib Christi“ gibt sehr gut wieder, wozu wir berufen sind: konkret vorzuleben, wie Jesus ist, besonders unter Menschen, die Not leiden.