Charles Wesley (1707-1788) war ein Methodistenprediger, der über 9000 christliche Lieder und Gedichte schrieb. Manche wie „Mein Mund besinge tausendfach“ sind Loblieder voller Jubel. Daneben steht aber zum Beispiel auch ein schlichtes Kindergebet, das er 1742 verfasste: „Liebster Jesus, sanft und lind.“ Darin hat er meisterlich zusammengefasst, wie wir alle den Herrn in einfachem, echtem Glauben suchen sollten.

Lieber Jesus, Lamm so lind,

in deiner gnäd’gen Hand ich bin.

Mach mich, Heiland, wie du willst,

dass du ganz mein Herz erfüllst.

Als unter den Jüngern Jesu ein Wettstreit um die beste Position in seinem Reich entbrannte, rief Jesus „ein Kind zu sich und stellte es mitten unter sie und sprach: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen“ (Matth. 18,2-3).

Nicht viele Kinder streben nach Ruhm und Macht. Stattdessen suchen sie Liebe und Geborgenheit. Sie halten sich an die Erwachsenen, die sie lieben und für sie sorgen. Jesus hat nie ein Kind weggeschickt.

Die letzte Strophe von Wesleys Gedicht zeigt den kindlichen Wunsch, so zu sein wie Jesus: „Dann will stetig ich dich rühmen, alle Tage froh dir dienen, dass die Welt es immer sieht, das heil’ge Kind, es lebt in mir.“