Bei einem Spaziergang durch die Schottische Nationalgalerie fielen mir die kräftigen Pinselstriche und leuchtenden Farben eines der vielen Olivenbaum-Gemälde des niederländischen Künstlers Vincent van Gogh auf. Viele Historiker glauben, dass das Werk von den Erfahrungen Jesu im Garten Gethsemane auf dem Ölberg inspiriert wurde. Was mir auf der Leinwand des Gemäldes besonders ins Auge fiel, waren die kleinen roten Farbkleckse zwischen den alten Olivenbäumen.

Der Ölberg ist wegen seiner vielen Olivenbäume auf dem Berg bekannt. Jesus geht dorthin, um in der Nacht zu beten, wissend, dass sein Jünger Judas ihn verraten wird. Jesus ist von Angst überwältigt, weil er weiß, dass der Verrat seine Kreuzigung zur Folge haben wird. Während er betet, „tropfte sein Schweiß wie Blutstropfen auf die Erde“ (V. 44). Die Qualen Jesu werden im Garten deutlich, als er sich auf die Schmerzen und die Demütigung einer öffentlichen Hinrichtung vorbereitet, die an jenem Karfreitag vor langer Zeit zum Vergießen seines Blutes führen sollte.

Die rote Farbe auf Van Goghs Gemälde erinnert uns daran, dass Jesus „viel Schlimmes erleiden musste und verworfen wurde“ (nach Markus 8,31). Das Leiden ist zwar Teil seiner Geschichte, aber es dominiert das Bild nicht mehr. Der Sieg Jesu über den Tod verwandelt sogar unser Leiden und lässt es nur noch zu einem unbedeutenden Teil der schönen Landschaft unseres Lebens werden, die er erschaffen hat.