Vor ein paar Jahren wollte ich zusammen mit einem Freund den Mount Whitney besteigen. Mit seinen 4421 Metern ist er der höchste Berg in den USA außerhalb Alaskas. Spät abends kamen wir am Ausgangspunkt Whitney Portal an, rollten im Basislager unsere Schlafsäcke aus und versuchten etwas zu schlafen, bevor wir im ersten Morgengrauen den Aufstieg in Angriff nahmen. Dieser Aufstieg ist technisch nicht sehr anspruchsvoll, dafür lang und ermüdend – über 16 Kilometer geht es ständig bergauf.

Die Tour, obwohl anstrengend, war äußerst lohnend, mit überwältigenden Aussichten, herrlichen blauen Seen und grünen Weiden am Wegesrand. Aber der Weg wurde lang und immer länger, eine echte Prüfung für Beine und Lunge. Immer öfter dachte ich ans Aufgeben und ein Ende war noch nicht in Sicht.

Ab und zu erhaschte ich jedoch einen Blick auf den Gipfel und merkte, dass ich ihm mit jedem Schritt einen Schritt näher kam. Wenn ich weiterging, würde ich ihn erreichen. Das half mir durchzuhalten.

Paulus versichert uns: „Unser Heil ist jetzt näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden“ (Röm. 3,11). Jeder Tag bringt uns jenem großen Tag näher, an dem wir den „Gipfel“ erreichen und unseren Herrn sehen. Dieser Gedanke kann uns helfen durchzuhalten.