Ein Freund von mir ist Pastor einer kleinen Gemeinde in den Bergen. Sie liegt in einem waldreichen Tal, durch das sich ein kleiner Fluss windet. Hinter der Kirche und am Wasser entlang stehen Trauerweiden; es gibt ein Stück Rasen und einen Sandstrand. Es ist ein schönes Plätzchen, an dem die Gemeindeglieder schon seit Jahren gern ihre Picknicks veranstalten.

Eines Tages äußerte ein Gemeindemitglied seine Bedenken darüber, welche rechtlichen Folgen es haben könnte, wenn „Außenstehende“ die Wiese benutzen. „Wenn jemand sich verletzt“, sagte er, „wird vielleicht die Gemeinde belangt.“ Die Ältesten zögerten, etwas zu unternehmen. Doch schließlich konnte der Mann sie überzeugen, wenigstens ein Schild aufzustellen, das Besucher informierte, dass es sich hier um Privatgelände handelte. Also stellte der Pastor ein Schild auf. Darauf stand: „Warnung! Wer diesen Strand benutzt, muss jederzeit damit rechnen, von Menschen umgeben zu werden, die ihn lieben.“ Ich las dieses Schild eine Woche, nachdem es angebracht worden war, und war begeistert. „Genau“, dachte ich. „Die Gnade hat wieder einmal über das Gesetz triumphiert!“

Die Liebe zum Nächsten entspringt aus Gottes Güte, Nachsicht und Geduld mit uns. Nicht das Gesetz, sondern seine Güte treibt Menschen zur Umkehr (Röm. 2,4) und zum erlösenden Glauben an seinen Sohn Jesus Christus. —David Roper