Monat: Juni 2011

Verloren und gefunden

Bis zu dem Tag, an dem ich gefunden wurde, wusste ich nicht, dass ich verloren war. Ich führte ein ganz normales Leben. Doch dann bekam ich eine E-Mail, in der es hieß: „Ich glaube, Sie sind meine Cousine.“ Ich erfuhr, dass die Absenderin und eine andere Cousine schon seit fast 10 Jahren nach meinem Zweig der Familie suchten. Die andere…

Keine Hoffnung als Gott

In seinem Buch Im Tal des Kwai schildert der schottische Offizier Ernest Gordon seine Jahre als Kriegsgefangener im Zweiten Weltkrieg. Der fast zwei Meter große Mann litt an Malaria, Diphtherie, Typhus und Ruhr und wog aufgrund von Schwerstarbeit und wenigem Essen bald weniger als fünfzig Kilo.

Der Schmutz im Gefängnisspital ließ den verzweifelten Mann darum bitten, ihn an einen sauberen…

Nach vorn sc hauen

Im kalten Krieg (1947–1991), mitten in den Spannungen zwischen den Supermächten, sagte Albert Einstein: „Ich weiß nicht, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen werden wird, aber im vierten Weltkrieg wird man mit Stöcken und Steinen kämpfen.“ Er hatte hellsichtig ausgesprochen, welche Folgen ein Atomkampf haben würde. Egal, was ihn auslösen würde, er würde vernichtende Konsequenzen haben.

Leider sehen wir…

Wofür bist du bekannt?

Zur Zeit des Römischen Reichs war es üblich, dass man, wenn man beim Glückspiel eine Wette abschloss, den Namen eines Gottes oder einer Göttin anrief. Eine beliebte Göttin der Spieler war Aphrodite, der griechische Name für Venus, die Göttin der Liebe. Wenn die Würfel rollten, sagte man „Epaphroditus!“, was wörtlich hieß: „Bei Aphrodite!“

Im Philipperbrief lesen wir von einem Griechen…

Sich fallen lassen

Das schönste an der Gymnastikstunde, die ich besuche, sind die letzten fünf Minuten. Wir liegen mit dem Rücken auf unseren Matten, das Licht ist gedämpft und wir dürfen entspannen. Einmal sagte die Lehrerin dabei leise: „Suchen Sie sich einen Ort, an dem Sie sich fallen lassen können.“ Und ich dachte an den besten Platz zum „Fallenlassen“, den Cleland B. McAfee…

Neuberechnung

Ich war mit einem Bekannten im Auto unterwegs. Um den richtigen Weg zu finden, benutzten wir sein Navigationsgerät. Wir gaben unseren Zielort ein, und dann sagte uns eine Stimme, welche Straße wir nehmen und wann und wo wir abbiegen mussten. Wenn wir eine andere Route einschlugen, ob absichtlich oder unbeabsichtigt, sagte die Stimme: „Neuberechnung“ und erklärte uns, wie wir wieder…

Weil

Mein kleiner Sohn rief eines Tages begeistert: „Mama, ich hab dich schrecklich gern!“ Neugierig, was in dem 3-Jährigen wohl vorgehen mochte, fragte ich ihn, warum. Er erwiderte: „Weil du mit mir Auto spielst.“ Als ich wissen wollte, ob es noch andere Gründe gebe, meinte er: „Nee, das war’s.“ Ich musste über seine Antwort lächeln. Aber ich dachte auch daran, wie…

Auf den Kopf gestellt

Die Werte, die im Reich Gottes gelten, das mit Jesus auf die Erde kam, unterscheiden sich grundlegend von jenen, die zu seiner Zeit galten. Die Pharisäer und Schriftgelehrten suchten das Rampenlicht und das Lob der Menge. Das tun auch heute noch viele.

In Lukas 14 erzählt Jesus ein Gleichnis, mit dem er seine Nachfolger mahnt, nicht so zu sein. Es…

Der Angst ins Auge sehen

Eine Mutter bat ihren 5-jährigen Sohn, ihr eine Dose Tomatensuppe aus der Speisekammer zu holen. Der Junge protestierte: „Da ist es so dunkel.“ Darauf beruhigend die Mutter: „Du brauchst keine Angst zu haben. Jesus ist auch da drin.“ Da machte der Kleine vorsichtig die Türe auf. Als er sah, dass es trotzdem dunkel war, rief er: „Jesus, kannst du mir…

Unverhoffter Segen

Die Umstände, die Naomi und Rut zusammenführten, waren alles andere als ideal. Naomis Familie war nach Moab gezogen, um der Hungersnot in Israel zu entfliehen. Dort heirateten ihre beiden Söhne moabitische Frauen: Orpa und Rut. Dann starben Naomis Mann und die beiden Söhne. Die drei Frauen befanden sich also in einer äußerst schwierigen Lage.

Als Naomi erfuhr, dass die Hungersnot…

In Kürze

Ich habe einmal nachgezählt, wie lang die Rede war, die Abraham Lincoln in Gettysburg hielt, und dabei festgestellt, dass sie nicht einmal 300 Worte umfasste. Das heißt unter anderem, dass es auch bei einem denkwürdigen Anlass nicht viele Worte braucht.

Deshalb habe ich auch Psalm 117 so gern. Er zeichnet sich durch seine Kürze aus. Der Psalmist fasste alles, war…

Papas Hut

Mitten in den Eröffnungsfeierlichkeiten zu den Olympischen Sommerspielen 1992 in Barcelona gab es auch ein trauriges Ereignis. Während die Teams der teilnehmenden Länder eines nach dem anderen ins Stadion einmarschierten und von den 65‘000 Zuschauern bejubelt wurden, herrschten in einer Sektion Schock und Trauer. Peter Karnaugh, der Vater von Ron Karnaugh, einem Schwimmer aus dem Team der USA, hatte einen…

Auf das Ziel sehen

Ich spiele gern Golf. Deshalb sehe ich mir hin und wieder ein Trainingsvideo an. Eins davon hat mich ziemlich enttäuscht. Der Lehrer erklärte einen Schlag mit mindestens acht Schritten und einem guten Dutzend Unterpunkten zu jedem Schritt. Das war einfach zu viel, um es sich zu merken!

Ich bin zwar kein großer Golfer, aber im Lauf der Jahre habe ich…

Wahrer Wohlstand

Geld hat Macht. Wir arbeiten dafür, sparen es, geben es aus, gebrauchen es, um unsere Wünsche zu erfüllen, und wollen immer mehr. Jesus wusste, wie verführerisch Geld ist. Deshalb sprach er mehr über Geld als über jedes andere Thema. Dabei nahm er, soweit wir wissen, nie für sich selbst eine Geldspende an. Er sprach also nicht über das Geben, um…

Gerettet

Nach dem heftigen Erdbeben in Haiti im Januar 2010 sah man Bilder von Tod und Zerstörung. Oft zeigten sie aber auch, wie doch noch jemand aus den Trümmern gerettet werden konnte, nachdem man die Hoffnung schon aufgegeben hatte. Auf Erleichterung und Freudentränen folgte eine tiefe Dankbarkeit gegenüber jenen, die sich rund um die Uhr einsetzten und oft ihr eigenes Leben…