Monat: Juni 2019

Der Herr jubelt

Kürzlich schickte mir meine Großmutter einen Ordner mit alten Fotos. Als ich den Ordner durchblätterte, blieb mein Blick an einem Foto hängen. Auf diesem Foto bin ich etwa zwei Jahre alt und sitze am Ende einer Ofenbank vor einem Kamin. Gegenüber sitzt mein Vater, der seinen Arm um meine Mutter gelegt hat. Beide schauen mich liebevoll und freudig an.

Versteckspielen

„Er wird mich finden“, dachte ich. Mein kleines Herz klopfte heftiger, als ich die Schritte meines fünfjährigen Cousins an der Ecke hörte. Er kam näher. Noch fünf Schritte. Drei. Zwei. „Ich hab dich gefunden!“

Den Neid beenden

Weltweit erinnert man sich an den berühmten französischen Künstler Edgar Degas wegen seiner Gemälde von Balletttänzerinnen. Weniger bekannt ist der Neid, den er gegenüber seinem Freund und künstlerischem Rivalen Édouard Manet empfand, ebenfalls ein berühmter Künstler. Degas sagte über Manet: „Alles was er tut, passt sofort, während ich endlose Mühen auf mich nehme, um es richtig zu machen.“

Im Sturm ist er bei uns

Das Feuer wütete im Haus einer sechsköpfigen Familie aus unserer Gemeinde. Auch wenn Vater und Sohn überlebten, so war der Vater immer noch im Krankenhaus, als seine Frau, Mutter und zwei kleine Kinder beerdigt wurden. Solche tragischen Ereignisse geschehen leider immer wieder. Wenn sie sich wiederholen, dann taucht auch die jahrtausendende alte Frage auf: Warum passieren guten Menschen solch schlimme Dinge? Es überrascht uns nicht, dass es auf diese alte Frage immer noch keine neuen Antworten gibt.

In unserer Schwäche

Auch wenn Anne Sheafe Miller im Jahr 1999 im Alter von 90 Jahren starb, wäre sie beinahe im Jahr 1942 gestorben, als sich bei ihr nach einer Fehlgeburt Sepsis entwickelte und sich alle Behandlungen als unwirksam erwiesen. Als ein Patient im gleichen Krankenhaus seine Verbindung zu einem Wissenschaftler erwähnte, der an einem neuen Wundermedikament arbeitete, forderte Annes Doktor von der Regierung, eine winzige Dosis für Anne freizugeben. Innerhalb eines Tages war ihr Fieber verschwunden. Penicillin hatte Annes Leben gerettet.

Schurken retten

Der Held des Comics ist so berühmt wie eh und je. Allein im Jahr 2017 brachten in den USA sechs Superhelden-Filme mehr als 4 Milliarden Dollar an Kinokassenerlösen ein. Aber warum fühlen sich die Menschen so hingezogen zu Filmen mit viel Action?

Strichmännchen-Lektion

Eine Freundin von mir, genauer gesagt meine Seelsorgerin, malte ein Strichmännchen auf ein Blatt Papier. Sie betitelte dies mit: das „private“ Selbst. Dann malte sie eine weitere, etwas größere, Figur um die Figur und nannte dies: das „öffentliche“ Selbst. Der Unterschied zwischen den Figuren, zwischen dem privaten und öffentlichen Selbst, steht für das Maß, in dem wir Integrität besitzen.