Adoptiert
Ich freue mich, wenn ein Wohltäter ein Waisenhaus für heimatlose Kinder baut. Ich bin begeistert, wenn dieser Mensch noch mehr gibt und eines von ihnen adoptiert. Die meisten Waisen wären begeistert, lediglich einen Paten zu haben. Und erst recht, wenn sie erfahren, der Wohltäter will mir nicht nur helfen, er will mich. Wie muss sich das anfühlen?
Algen und Kieselalgen
„Was ist eine Kieselalge?“, fragte ich meine Freundin. Ich beugte mich über ihre Schulter und betrachtete Fotos auf ihrem Handy, die sie durch ein Mikroskop aufgenommen hatte. „Oh, es ist eine Alge, aber sie ist schwer zu sehen. Manchmal braucht man einen Tropfen Öl auf den Linsen oder sie müssen tot sein, damit sie zu sehen sind“, erklärte sie. Beeindruckt schaute ich zu, während sie durch die Bilder scrollte. Ich konnte nicht aufhören über die komplexen Details nachzudenken, die wir nur mit einem Mikroskop sehen können und die Gott in das Leben einbaute.
Zerreißt den Himmel
In einer kürzlich geführten Unterhaltung, in der eine Freundin mir erzählte, dass sie ihren Glauben aufgegeben hat, hörte ich eine bekannte Klage: Wie kann ich an einen Gott glauben, der scheinbar nie etwas tut? Diese herzzerreißende Frage stellt sich wohl fast allen von uns an dem einen oder anderen Punkt, wenn wir über Gewalt in den Nachrichten lesen und uns mit unseren eigenen Schmerzen herumschleppen. Die Enttäuschung meiner Freundin offenbarte ihr tiefes Bedürfnis danach, dass Gott sich für sie einsetzt — eine Sehnsucht, die wir wohl alle kennen.
Der Stimmungsaufheller
*Als ich am Bahnhof auf meinen wöchentlichen Pendelzug wartete, häuften sich negative Gedanken in meinem Kopf wie die Pendler, die warteten, um den Zug zu besteigen. Stress wegen Schulden, unfreundlichen Bemerkungen, die zu mir gesagt wurden, Hilflosigkeit angesichts einer kürzlichen Ungerechtigkeit, die einem Familienmitglied angetan wurde. Als der Zug endlich ankam, war ich in einer schrecklichen Stimmung.
Gerechter unter den Nationen
Im Museum Yad Vashem, der Holocaust-Gedenkstätte in Israel, gingen mein Mann und ich zum Garten der Gerechten unter den Völkern, der die Männer und Frauen ehrt, die ihr Leben riskierten, um Juden während des Holocausts zu retten. Während wir das Denkmal betrachteten, trafen wir eine Gruppe aus den Niederlanden. Eine Frau war dort, um den Namen ihrer Großeltern auf der Gedenktafel zu sehen. Neugierig fragten wir nach ihrer Familiengeschichte.
Ohne Frostbeule
An einem Wintertag wollten meine Kinder unbedingt rodeln gehen. Die Temperaturen waren fast bei minus 20 Grad. Schneeflocken wirbelten vor unseren Fenstern umher. Ich dachte darüber nach und sagte Ja, bat sie aber, sich dick anzuziehen, zusammenzubleiben und nach fünfzehn Minuten reinzukommen.
Die Weitwinkelaufnahme
Während der Fernsehübertragung der Amtseinführung des ersten afroamerikanischen Präsidenten der USA, zeigte die Kamera ein Panoramabild der riesigen Menge beinahe zwei Millionen Menschen, die sich versammelt hatten, um an diesem historischen Ereignis dabei zu sein. Ein Fernsehkommentator merkte an: „Der Star dieser Show ist die Weitwinkelaufnahme.“ Nichts sonst könnte solch eine riesige Menge erfassen.