Singen im Geist
Während der Erweckungsbewegung von Wales im frühen 20. Jahrhundert beschrieb der Bibellehrer und Autor G. Campbell Morgan, was er beobachtete. Er glaubte, die Gegenwart des Heiligen Geistes tanzte auf „wogenden Wellen des heiligen Gesangs“. Morgan schrieb, dass er den vereinenden Einfluss der Musik in Versammlungen sah, der spontane Gebete, Bekenntnisse und Gesang förderte. Wenn jemand von seinen Gefühlen überwältigt wurde oder zu lange betete oder auf eine Art sprach, die bei anderen nicht ankam, begann jemand, leise zu singen. Andere stimmten leise mit ein, die Lautstärke des Gesangs wurde größer, bis alle anderen Geräusche darin untergingen.
Hinter Wolken verdeckt
Im November 2016 erschien ein seltener Supermond — der Mond in seiner Umlaufbahn erreichte den Punkt, an dem er der Erde in mehr als 60 Jahren am nächsten kam. Er erschien daher größer und heller als zu anderen Zeiten. Aber für mich war an diesem Tag der Himmel bewölkt und grau. Auch wenn ich Fotos des Wunders von Freunden an anderen Orten sah, starrte ich nach oben und musste darauf vertrauen, dass der Supermond hinter den Wolken schlummerte.
Die Last der Fehler tragen
Am 30. Januar 2018, fast achtunddreißig Jahre nach seiner Verurteilung, verließ Malcolm Alexander das Gefängnis als freier Mann. DNA-Beweise erklärten Alexander für unschuldig. Im Verlauf vielzähliger Gerichtsverhandlungen, die tragischerweise ungerecht waren, blieb er standhaft und erklärte seine Unschuld. Ein inkompetenter Verteidiger, der später seine Zulassung verlor, schlechte Beweise und dubiose Ermittlungen brachten einen unschuldigen Mann für beinahe 40 Jahre ins Gefängnis. Als er endlich entlassen wurde, zeigte Alexander eine unglaubliche Gnade. „Man kann nicht wütend sein“, sagte er. „Es gibt nicht genug Zeit dafür, wütend zu sein.“
Handgemacht für dich
Meine Großmutter war eine talentierte Näherin, die viele Wettbewerbe gewonnen hat. In meinem Leben zelebrierte sie Höhepunkte mit einem handgenähten Geschenk. Ein weinroter Mohair-Pullover zu meinem Abschluss. Eine türkise Steppdecke zu meiner Hochzeit. Drehte ich eine Ecke von jedem Teil um, entdeckte ich ihre Unterschrift, die da hieß: „Handgemacht für dich von deiner Munna“. Mit jedem gestickten Wort, spürte ich die Liebe meiner Großmutter und empfing eine starke Aussage ihres Glaubens in meine Zukunft.
Vom Klagen zum Loben
Kim begann ihren Kampf gegen Brustkrebs im Jahr 2013. Vier Tage, nachdem ihre Behandlung endete, diagnostizierten Ärzte bei ihr eine progressive Lungenerkrankung und gaben ihr drei bis fünf Jahre zu leben. Sie trauerte und weinte in ihren Gebeten, als sie ihre Gefühle vor Gott im ersten Jahr verarbeitete. Als ich Kim im Jahr 2015 kennenlernte, hatte sie ihre Situation an Gott abgegeben und verbreitete ansteckende Freude und Frieden. Auch wenn einige Tage immer noch schwer sind, verwandelt Gott ihr herzzerreißendes Leiden in ein wunderschönes Zeugnis des hoffnungsvollen Lobens, indem sie andere ermutigt.
Durch Oma geprägt
Ihr Name war lang, ihre Jahre noch länger. Madeline Harriet Orr Jackson Williams wurde 101 Jahre alt und überlebte zwei Ehemänner. Beide waren Prediger. Madeline war meine Großmutter und wir nannten sie Oma. Meine Geschwister und ich lernten sie gut kennen; wir lebten in ihrem Haus, bis ihr zweiter Ehemann sie mitnahm. Aber selbst dann lebte sie weniger als 80 km von uns entfernt. Unsere Großmutter war eine Frau, die Glaubenslieder sang, den Katechismus rezitierte, Klavier spielte und Gott fürchtete. Meine Geschwister und ich wurden durch ihren Glauben geprägt.
Freude in schweren Zeiten
Als meine Freundin meinen Anruf nicht annehmen konnte, forderte mich ihr Anrufbeantworter auf, eine Nachricht zu hinterlassen. Diese Ansage endete mit den fröhlichen Worten: „Lass dies einen tollen Tag sein!“ Als ich über ihre Worte nachdachte, erkannte ich, dass es nicht in unserer Macht liegt, aus jedem Tag einen tollen Tag zu machen. Im Gegenteil, manche Umstände sind wirklich verheerend. Aber ein genauer Blick kann etwas Befreiendes und Schönes an meinem Tag offenbaren, ob die Dinge nun gut oder schlecht laufen.
Mutig aufstehen
Während die meisten Kirchenführer sich Hitler unterwarfen, gehörte der Theologe und Pastor Martin Niemöller zu den mutigen Menschen, die dem Bösen der Nazis widerstanden. Ich las eine Geschichte, die beschrieb, wie in den 1970ern ein großer älterer Deutscher vor einem großen Hotel stand, während ein scheinbar jüngerer Mann mit dem Gepäck der Gruppe beschäftigt war. Jemand fragte, wer diese Gruppe sei. „Deutsche Pastoren“, lautete die Antwort. „Und der jüngere Mann?“ „Das ist Martin Niemöller — er ist achtzig. Aber er blieb jung, weil er sich nicht fürchtet.“