Bärenstark
„Teddy“ war ein Geschenk für meinen Enkel — ein Bündel Liebe in einem großen Plüschtier. Er war noch ein Baby und reagierte mit Staunen. Dann so etwas wie Ehrfurcht. Und schließlich Neugier. Er stupste Teddy mit seinen kleinen Fingern an die Nase und als Teddy daraufhin vornüber in seine Arme purzelte, war da nur noch FREUDE! Er legte seinen kleinen Kopf auf Teddys flauschige Brust und umklammerte ihn mit seinen Armen. Ein breites Lächeln zeigte alle seine Grübchen und er kuschelte sich ganz fest an den neuen Freund. Das Kind hatte keine Ahnung, dass der Teddy ihn nicht wiederlieben konnte. Mit kindlicher Unschuld spürte er die Liebe des Bären und erwiderte sie von ganzem Herzen.
Wenn alles verloren erscheint
Innerhalb von sechs Monaten brach für Gerald die Welt zusammen. Eine Wirtschaftskrise vernichtete sein Geschäft und seinen Wohlstand. Sein Sohn kam bei einem tragischen Unfall ums Leben. Seine Mutter erlitt vor Schreck einen Herzinfarkt und starb. Seine Frau wurde depressiv und seine beiden Töchter waren untröstlich. Ihm blieb nur noch, mit den Worten des Psalmisten zu klagen: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Psalm 22,2).
Freundliche Kritik
Der Lehrer meines Kurses für Landschaftsmalerei, ein erfahrener Künstler, beurteilte mein erstes Werk. Schweigend stand er vor meinem Bild, das Kinn in die Hand gestützt. Gleich kommt’s, dachte ich. Gleich sagt er, es sei furchtbar.
Stein gewordene Sehnsucht
„Ach, jeder Kai ist eine Sehnsucht aus Stein!“, heißt es in einer Zeile der „Meeres-Ode“ des portugiesischen Dichters Fernando Pessoa. Pessoas Kai steht für die Gefühle, die uns bewegen, wenn sich ein Schiff langsam von uns entfernt. Das Schiff verschwindet, aber der Kai bleibt, ein dingfestes Symbol von Hoffnungen und Träumen, Abschieden und Sehnsüchten. Wir sehnen uns nach dem, was verloren ist und was wir nicht wiedererlangen können.
Die Liebe hört nie auf
Ich war neunzehn, als ich über tausend Kilometer von zu Hause wegzog. Das war, bevor ich ein eigenes Mobiltelefon hatte. Eines Morgens ging ich früh aus dem Haus, um ein paar Einkäufe zu machen, und vergaß völlig, dass um diese Zeit immer meine Mutter anrief. Am späten Abend standen zwei Polizisten vor der Tür. Mama hatte sich Sorgen gemacht, weil ich unsere Anrufe sonst nie verpasste. Nachdem sie es mehrmals probiert hatte und immer nur das Besetzt-Zeichen kam, hatte sie die Polizei alarmiert. Einer der Beamten meinte zu mir: „Was für ein Segen, dass die Liebe nie aufhört, nach Ihnen zu suchen.“
Der Herr sieht
Im Sommer nach meinem Examen nahm meine Angst kontinuierlich zu. Ich habe gern alles klar geregelt. Die Tatsache, dass ich keinen Job hatte, machte mich unsicher. Doch ein paar Tage ehe ich meinen Sommerjob beendete, wurde ich gefragt, ob ich von zu Hause aus für die Firma weiterarbeiten könnte. Ich sagte zu und war dankbar, dass Gott für mich sorgt.
Ministerium für Einsamkeit
Nach dem Tod ihres Mannes blieb Betsy die meiste Zeit in ihrer Wohnung, sah fern und trank allein ihren Tee. Mit ihrer Einsamkeit ist sie nicht allein. Über neun Millionen Briten (15% der Bevölkerung) sagen, sie würden sich oft oder ständig einsam fühlen. England hat sogar einen Minister für Einsamkeit ernannt, der herausfinden soll, warum das so ist und wie man helfen kann.