Der Diener hört
Wäre das Funkgerät eingeschaltet gewesen, hätten sie gewusst, dass die Titanic sank. Cyril Evans, der Funker eines anderen Schiffes, hatte versucht eine Botschaft an Jack Phillips, den Funker der Titanic, zu senden und ihm zu sagen, dass sie auf ein Eisfeld zuliefen. Aber Phillips war dabei, Nachrichten der Passagiere weiterzuleiten, und befahl Evans ziemlich unhöflich, er solle still sein. Also schaltete Evans sein Gerät aus und ging ins Bett. Zehn Minuten später traf die Titanic einen Eisberg. Die Notrufe blieben unbeantwortet, weil keiner sie hörte.
Selbstzensur
Vor Kurzem sah ich ein Bündel Briefe durch, die mein Vater meiner Mutter während des Zweiten Weltkriegs geschrieben hat. Er war in Nordafrika und sie in Amerika. Papa war Unterleutnant in der Armee und seine Aufgabe war es, die ausgehenden Briefe der Soldaten zu lesen und darauf zu achten, dass nichts darin stand, was den Feind interessieren konnte. Das Lustige war, dass auch auf den Briefen an seine Frau ein Stempel prangte, auf dem stand: „Geprüft von Unterleutnant John Branon.“ Er hatte sogar Zeilen aus seinen eigenen Briefen weggeschnitten!
Die ultimative Welle
Die Leute lieben „die Welle“. Ob bei Sportveranstaltungen oder Konzerten auf der ganzen Welt—es beginnt damit, dass ein paar Leute aufstehen und die Hände hochstrecken. Kurz darauf tun die neben ihnen dasselbe. Die Absicht ist, dass eine fließende Bewegung entsteht, die durch das ganze Stadion läuft. Wenn sie wieder am Ausgangspunkt ankommt, jubeln und klatschen die Fans, die angefangen haben—und dann geht es von vorn los.
Gott, unser Befreier
Ein Mitglied der Rettungsmannschaft positionierte ihr Kajak so im Wasser, dass sie den Teilnehmern an einem Triathlon helfen konnte, falls sie in Panik gerieten. „Greift nicht nach der Bootsmitte!“, rief sie den Schwimmern zu. Das hätte ihr Boot zum Kentern gebracht. Stattdessen dirigierte sie die erschöpften Schwimmer zur Spitze oder zum Heck. Dort konnten sie sich an einem Seil festhalten und ins Kajak ziehen lassen.
Rettet die Armen
Wofür hättest du dich entschieden—Skiferien in der Schweiz oder Kinder in Prag aus drohender Gefahr retten? Nicholas Winton, ein ganz normaler Mann, wählte die zweite Option. 1938 zogen schon über Deutschland und der Tschechoslowakei schon die Kriegswolken auf. Winton hatte Flüchtlingslager in Prag besucht, wo Juden unter schrecklichen Bedingungen hausten, und spürte, dass er helfen sollte. Er sammelte Geld, um hunderte von Kindern sicher aus Prag nach England zu schaffen, wo sie noch vor dem Zweiten Weltkrieg von Familien aufgenommen wurden.
Mit Gott am Steuer
Ich kann mich nicht mehr speziell an meinen Fahrunterricht erinnern. Aber eine Abkürzung ist mir hängen geblieben: S-E-B-E-H.
Tolle Belohnung
Annett ist Lehrerin und hat schon immer gern gelesen. Und eines Tages zahlte sich das aus. Sie plante eine Reise und beim Durchlesen der Vertragsbedingungen für die Reiseversicherung machte sie auf Seite 7 eine interessante Entdeckung. Die Gesellschaft hatte einen Wettbewerb unter dem Motto „Lesen zahlt sich aus“ ausgerufen und die erste Person, die den Vertrag bis dahin durchlas, sollte 10.000 € bekommen. Außerdem sollten Schulen in der Umgebung des Gewinners Geld zur Förderung der Lesefähigkeit erhalten. „Ich habe Verträge schon immer akribisch durchgelesen“, sagt Annett. „Aber das war doch eine totale Überraschung!“