Monat: Juli 2023

Gebet und Transformation

Im Jahr 1982 begann Pfarrer Christian Führer mit montäglichen Gebetstreffen in der Leipziger Nikolaikirche. Jahrelang versammelte sich nur eine Handvoll Menschen, um inmitten der weltweiten Gewalt und des repressiven ostdeutschen Regimes Gott um Frieden zu bitten. Obwohl die kommunistischen Behörden die Kirchen genau beobachteten, zeigten sie sich unbesorgt, bis die Besucherzahlen anschwollen und zu Massenversammlungen vor den Toren der Kirche führten. Am 9. Oktober 1989 versammelten sich mehr als 70.000 Demonstranten und protestierten friedlich. 6.000 ostdeutsche Polizisten standen bereit, um auf jede Provokation zu reagieren. Die Menge blieb jedoch friedlich, und Historiker betrachten diesen Tag als einen Wendepunkt. Einen Monat später fiel die Berliner Mauer. Die massive Veränderung begann mit einem Gebetstreffen.

Gestärkt für den Alltag

Every Moment Holy (Jeder Moment ist heilig) ist ein wunderschönes Gebetsbuch für eine Vielzahl von Aktivitäten, darunter auch ganz gewöhnliche wie das Zubereiten einer Mahlzeit oder das Waschen der Wäsche. Notwendige Aufgaben, die sich oft wiederholen oder banal erscheinen. Das Buch erinnerte mich an die Worte des Schriftstellers G. K. Chesterton, der schrieb: „Man spricht das Gebet vor dem Essen. Nun gut. Aber ich spreche das Gebet vor dem Skizzieren, Malen, Schwimmen, Fechten, Boxen, Laufen, Spielen, Tanzen und das Gebet, bevor ich die Feder in die Tinte tauche.“

Tiefe Wasser

Als Bill Pinkney 1992 im Alleingang um die Welt segelte und dabei die schwierige Route um die gefährlichen Great Southern Capes nahm, tat er dies für einen höheren Zweck. Auf seiner Reise wollte er Kinder inspirieren und erziehen. Dazu gehörten auch die Schüler seiner ehemaligen Schule. Sein Ziel? Zu zeigen, wie weit sie kommen können, wenn sie fleißig lernen und sich engagieren. Sein Boot hat er nach diesem Wort ‚Commitment‘ benannt. Wenn Bill Pinkney Schulkinder in der Commitment aufs Wasser mitnahm, sagte er: „Sie haben die Pinne in der Hand und lernen Kontrolle, Selbstbeherrschung, Teamwork ... all die Grundlagen, die man im Leben braucht, um erfolgreich zu sein.“

Persönliche Verantwortung

Die Augen meines Freundes verrieten, was wir beide fühlten: Angst! Wir zwei Teenager hatten uns in unserem Ferienjob schlecht benommen und saßen nun vor dem Lagerleiter. Der Mann, der unsere Väter gut kannte, erklärte uns liebevoll, aber bestimmt, dass sie sehr enttäuscht sein würden. Wir wollten unter den Tisch kriechen, denn wir spürten, wie schwer die persönliche Verantwortung für unser Vergehen war.

Wasch mich!

„Wasch mich!“ Diese Worte standen zwar nicht auf meinem Fahrzeug, aber es wäre möglich gewesen. Also ging ich in die Waschanlage, genau wie andere Autofahrer, die sich von den schmutzigen Überresten der gesalzenen Straßen nach dem letzten Schneefall befreien wollten. Die Schlangen waren lang und der Service war langsam. Aber das Warten hat sich gelohnt. Ich kam mit einem sauberen Fahrzeug zurück und als Entschädigung für die Verspätung war die Autowäsche kostenlos!

Wer verdient das Lob?

Von der Wendeltreppe bis zum geräumigen Schlafzimmer, von den Hartholzböden bis zum Plüschteppich, von der großen Waschküche bis zum gut organisierten Büro zeigte der Makler dem jungen Paar ein potenzielles Zuhause. An jeder Ecke schwärmten sie von der Schönheit des Hauses: „Dieses Haus ist unglaublich!“ Daraufhin antwortete der Makler mit etwas, das sie für etwas ungewöhnlich, aber wahr hielten: „Ich werde Ihr Kompliment an den Bauherrn weitergeben. Derjenige, der das Haus gebaut hat, verdient das Lob, nicht das Haus selbst oder derjenige, der es vorzeigt.“

Von der Dunkelheit ins Licht

Nichts konnte Anton aus seiner dunklen Depression herausholen. Bei einem Autounfall wurde er schwer verletzt und in ein Missionskrankenhaus in Südwestasien gebracht. Acht Operationen konnten seine gebrochenen Knochen wiederherstellen, aber nicht seine traumatisierte Seele. Depressionen machten sich breit. Seine Familie war darauf angewiesen, dass er sie versorgte, was er nicht mehr tun konnte, und so wurde seine Welt immer dunkler.