Monat: November 2020

Ein Platz für mich

Er war ein alternder Kriegsveteran mit Ecken und Kanten und derber Sprache. Als ein Freund es einmal wagte, nach seinem geistlichen Befinden zu fragen, erwiderte er ohne langes Nachdenken: „Für einen wie mich hat Gott keinen Platz.“

Ein offenes, großzügiges Herz

Vickys Auto hatte den Geist aufgegeben. Eine Reparatur war nicht mehr möglich und sie begann, für ein anderes zu sparen. Chris, ein häufiger Gast in dem Schnellrestaurant, in dem Vicky am Schalter arbeitete, hörte einmal, wie sie davon sprach, dass sie ein neues Auto brauchte. „Das ging mir nicht mehr aus dem Kopf“, sagt er. „Ich musste etwas machen.“ Und so kaufte er das Auto, das sein Sohn gerade verkaufen wollte, polierte es gründlich und übergab Vicky die Schlüssel. Vicky war geschockt. „Wer macht denn sowas?“, meinte sie dankbar und total überwältigt.

Werkzeuge des Friedens

Beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs erklärte Sir Edward Grey, der damalige britische Außenminister: „Die Lichter verlöschen in ganz Europa; wir alle werden sie in unserem Leben nie wieder brennen sehen.“ Er behielt recht. Als der „Krieg, der alle Kriege beenden“ sollte, vorbei war, waren rund 20 Millionen ums Leben gekommen (davon 10 Millionen Zivilisten) und 21 Millionen kriegsversehrt.

Konfliktlösung

In seiner Grabrede für Hendrik A. Lorentz, einem bekannten holländischen Wissenschaftler, sprach Albert Einstein nicht von den Meinungsverschiedenheiten, die sie gehabt hatten, sondern von der „unendlichen Güte“ des geschätzten Physikers, seiner umgänglichen Art und seinem fairen Verhalten. „Alle folgten ihm gern, weil sie spürten, dass er nie dominieren, sondern immer nur nützlich sein wollte.“

Heldenhaft

John Harper wusste nicht, was ihn erwartete, als er mit seiner sechsjährigen Tochter die Titanic bestieg. Aber eines wusste er: Er liebte Jesus und es war ihm ein Anliegen, dass andere ihn auch kennenlernen. Sobald das Schiff auf den Eisberg stieß und das Wasser hereinzuströmen begann, setzte Harper, ein Witwer, seine kleine Tochter in ein Rettungsboot und stürzte sich ins Chaos, um so viele Menschen wie möglich zu retten. Beim Verteilen der Schwimmwesten rief er, so wird berichtet: „Frauen, Kinder und Unerlöste zuerst.“ Bis zum letzten Atemzug erzählte er allen, mit denen er zu tun hatte, von Jesus. Bereitwillig ließ er sein Leben, damit andere leben konnten.

Falsche Gewissheit

Vor ein paar Jahren redete mir mein Arzt ins Gewissen. Ich nahm seine Worte zu Herzen und fing an, ins Fitnesscenter zu gehen und auf meine Ernährung zu achten. Im Lauf der Zeit sanken mein Cholesterin und mein Gewicht. Gleichzeitig stieg mein Selbstwertgefühl. Aber dann passierte etwas Überraschendes: Ich begann andere Menschen zu beobachten und ihr Verhalten zu verurteilen. Ist es nicht eigenartig, wie oft wir uns über andere erheben, wenn wir etwas gefunden haben, was bei uns funktioniert? Es scheint, als sei es eine angeborene Fähigkeit, selbst erprobte Methoden zum Maßstab zu erheben. Wir rechtfertigen uns selbst und weisen Schuld zu.

Könnten wir doch nur . . .

Die große Zeder wurde vom Wind hin und her gepeitscht. Regine liebte dem Baum, der im Sommer nicht nur Schutz vor der Sonne bot, sondern die Familie auch von den Nachbarn abschirmte. Nun riss der heftige Sturm ihre Wurzeln aus dem Boden. Schnell rannte sie mit ihrem Sohn nach draußen, um den Baum zu retten. Mit ihrem ganzen Gewicht stemmte sie sich dagegen und versuchte ihn gemeinsam mit ihrem Sohn am Fallen zu hindern. Aber ihre Kräfte reichten nicht aus.

Geborgte Schuhe

Während der Waldbrände im Jahr 2018 in Kalifornien musste Gabriel, ein Universitätsstudent, fluchtartig sein Haus verlassen. Dadurch verpasste er auch ein Qualifikationsrennen für Querfeldeinlauf, für das er trainiert hatte. Das bedeutete, dass er keine Chance hatte, beim Finale mitzumachen – dem Höhepunkt seiner bisherigen Karriere. Aufgrund der besonderen Umstände bekam er vom Leichtathletikverband doch noch eine Chance. Er durfte die Qualifikation ganz für sich allein auf der Bahn einer anderen Universität laufen. Allerdings in „Straßenschuhen“, weil seine Laufschuhe in den verkohlten Trümmern seiner Wohnung lagen. Als er zum „Rennen“ antrat, staunte er. Ein paar andere Läufer waren gekommen, um ihm richtige Schuhe zu bringen und mit ihm zu laufen, damit er sich an ihnen orientieren konnte.