Monat: April 2012

Stillehalten

Wenn mein Augenarzt sagt: „Stillhalten“, dann halte ich still. Ich wehre mich nicht und widerspreche nicht und zappele auch nicht hinter seinem Rücken herum. Wieso? Weil er ein guter Arzt ist, der mir helfen will und dabei meine Unterstützung braucht. Es wäre dumm, mich seinen Anweisungen zu widersetzen.

Zusammen- halten

Seit Jahren fragen sich die Wissenschaftler, wie Feuerameisen Fluten überleben, die sie eigentlich vernichten müssten. Wie können sich ganze Ameisenkolonien zu lebendigen Flößen zusammenballen und wochenlang herumschwimmen? Ingenieure des Technischen Instituts von Georgia haben, so konnte man kürzlich lesen, entdeckt, dass sich am Körper der Ameisen feine Härchen befinden, an denen sich Luftblasen bilden. So können Tausende der Insekten, „die einzeln hilflos im Wasser herumtreiben und ums Überleben kämpfen würden“, gemeinsam die Flut überstehen.

Wenn es schwierig wird

Im August 2009 verloren Blair und Ronna ihren Sohn Matti. Der lebhafte Neunjährige wurde von einer Kuh zu Tode geschleift. Ich hatte Gelegenheit, die Familie in Alaska zu besuchen und mit ihr zu trauern und weiß, wie schwer der Verlust für sie ist.

Wach mit dem Wort

Es war noch dunkel, als ich die Augen aufschlug. Zu früh zum Aufstehen. Ich seufzte, schüttelte das Kissen auf und hoffte, noch ein wenig schlafen zu können. Stattdessen wanderten meine Gedanken zu der langen Liste von Dingen, die ich heute zu erledigen hatte. Einkaufen, kochen, Emails beantworten, einen Arzttermin abmachen …

Offene Türen

Der dänische Philosoph Sören Kierkegaard (1813-1855) schrieb: „Wenn ich mir etwas wünschen könnte, dann wünschte ich mir nicht Macht und Reichtum, sondern … ein Auge, das, immer jung und glühend, sieht, was möglich ist.“

Eine milde Antwort

Mein Auto war im Feierabendverkehr in einem Tunnel in Boston liegengeblieben. Die anderen Verkehrsteilnehmer reagierten verärgert. Ein Abschleppdienst brachte mich in die Werkstatt. Nachts um zwei Uhr auf der Autobahn streikte der Wagen erneut. Also zurück in die Werkstatt.

Leider wurde das Areal dieser Werkstatt bei Baseballspielen im nahe gelegenen Stadion auch als Parkplatz genutzt. Als ich mein Auto am nächsten…

Hoffnung für „Schm utzfinken“

Mein Mann wollte an unserem Haus eine überdachte Veranda anbauen. Damit die Vögel darunter kein Nest bauen konnten, achtete er darauf, dass der Eckpfosten oben schräg war. Wir amüsierten uns sehr, als wir später beobachteten, wie die Rotkehlchen versuchten, sich ein neues Zuhause zu schaffen. Kleine Grashäufchen auf der Veranda
zeugten von ihren vergeblichen Bemühungen. Doch als es dann zwei…

Lauf zum Kreuz

Jedes Mal, wenn an der Nordküste von Maui eine Tsunamiwarnung ausgegeben wird, bringen sich die Bewohner von Hana in einem höher gelegenen Ort an der Seite eines nahen Berges in
Sicherheit. Ganz in der Nähe befindet sich ein Holzkreuz, das dort vor vielen Jahren von Missionaren aufgestellt wurde. Aus Angst um ihr Leben laufen die Menschen an den Ort, an dem das Kreuz steht.

Wir alle brauchen einen Ort,…

Zu hilfsbereit?

Ist es möglich, zu hilfsbereit zu sein und damit einem anderen das Leben nur noch schwerer zu machen? Ja, wenn wir lästig werden, uns aufdrängen, die anderen förmlich ersticken, manipulieren oder über sie bestimmen wollen. Wenn vor allem eigene Ängste uns treiben, kann es sein, dass wir auch nur uns selbst helfen wollen.

Wie aber können wir wissen, ob unser…

Keine grössere Liebe

Bill und seine Frau waren unterwegs durch die Rocky Mountains, als ihr
Wagen bei einem Fastzusammenstoß mit einem Lastwagen von der Straße
abkam und in den Colorado River stürzte. Sie konnten sich zwar aus dem Auto
befreien, aber kaum über Wasser halten bei der starken Strömung. Ein anderer
Lastwagenfahrer, der den Unfall beobachtet hatte, rannte ans Ufer und warf
ihnen…

Der längste Tisch der Welt

Am Sonntag, dem 18. Juli 2010, wurde eine der am meisten befahrenen
Autobahnen in Europa zum „längsten Tisch der Welt“. Die Behörden
sperrten ein 60 Kilometer langes Teilstück der A40 im Ruhrgebiet für
den Autoverkehr. Man konnte laufen, Rad fahren oder sich an einen der
20’000 Tische setzen, die man aufgestellt hatte. Rund 2 Millionen Menschen
besuchten die Veranstaltung, die…

Habichte und Löwen

Neulich morgens sah ich ein Kaninchen in unserem Garten. Es war noch
ziemlich klein, mit braun geflecktem Fell und einem flauschigen Schwänzchen.
Plötzlich kam wie der Blitz ein Habicht angeschossen. Er hatte die
Krallen schon ausgestreckt, um sich die Beute zu schnappen. Doch das
Kaninchen hatte die nahende Gefahr erkannt und entkam um Haaresbreite.

Wie das Häschen, das den Angreifer…

Der Name

Woran liegt es, dass wir unseren Namen als etwas Besonderes
empfinden? Darüber musste ich nachdenken, als ich in Black River in Jamaika
an einem Sonntagmorgen nach dem Gottesdienst mit einem jungen Mädchen
sprach. Sie sagte: „Kannst du in Unser täglich Brot meinen Namen erwähnen?“ Ich fragte sie, ob sie etwas zu erzählen hätte, aber sie erwiderte:
„Nein, schreib einfach nur…

Besonders oder gewöhnlich

Mehr als 100 Jahre galt es im Golfsport als absoluter Höhepunkt, für eine Runde nur 59 Schläge zu brauchen — eine Zahl, die in der Geschichte der PGA-Tour vor 2010 nur dreimal erreicht wurde. Doch 2010 gelang Paul Goydos der Platzrekord von 59 Schlägen — und einen Monat später zog Stuart Appelby nach. Einige Sportjournalisten meinten daraufhin bereits, was einmal außergewöhnlich war, sei nun gewöhnlich geworden! Es ist erstaunlich, in…

Besonders oder gewöhnlich

Mehr als 100 Jahre galt es im Golfsport als absoluter Höhepunkt, für eine Runde nur 59 Schläge zu brauchen — eine Zahl, die in der Geschichte der PGA-Tour vor 2010 nur dreimal erreicht wurde. Doch 2010 gelang Paul Goydos der Platzrekord von 59 Schlägen — und einen Monat später zog Stuart Appelby nach. Einige Sportjournalisten meinten daraufhin bereits, was einmal außergewöhnlich war, sei nun gewöhnlich geworden! Es ist erstaunlich, in einer Saison zwei 59er zu erleben, aber es wäre falsch, diese Leistung nun für normal zu halten.