Monat: März 2013

Osterglocken

Als die ersten Frühlingsblumen in unserem Garten aufgingen, sprang mein 5-jähriger Sohn in eines der Osterglockenbeete. Dort lagen noch Reste anderer Blumen, die schon vor Monaten verblüht waren. Als er sie sah, meinte er: „Mama, wenn ich etwas Totes sehe, dann denke ich an Ostern, weil Jesus am Kreuz gestorben ist.“ Ich erwiderte: „Und wenn ich etwas Lebendiges sehe – wie die Osterglocken – dann denke ich daran, dass Jesus ins Leben zurückgekehrt ist!“

Du kannst entkommen!

Die Werbung klang verführerisch: „Sie können dem Tod entkommen – für immer! Besuchen Sie mein Seminar und ich zeige Ihnen, wie.“ Einen Moment lang fragte ich mich, welches Mittel der Redner wohl propagieren und was er empfehlen würde. Eine Diät oder dass man seinen Leichnam einfrieren lassen soll? Nach einem Weilchen merkte ich jedoch, dass er gesagt hatte: „Sie können den Schulden entkommen – für immer.“ (Tod und Schulden – death und debt – klingen auf Englisch sehr ähnlich – AdÜ)

Triumphgeschrei

Vor kurzem las ich von Aron Ralston, einem Wanderer, der am Grund eines entlegenen Canyons nicht mehr weiterkam. Er hatte kaum Hoffnung, gefunden zu werden, und seine Kräfte ließen allmählich nach. Aber irgendetwas musste er tun, um sein Leben zu retten. Als es ihm endlich gelang, sich zu befreien, schrie er laut auf – vor Schmerzen, aber auch vor Erleichterung, denn nun hatte er eine Chance zu entkommen.

„Und es war Nacht“

Während einer Geschäftsreise nach Philadelphia besuchte ich am Gründonnerstag einen Abendgottesdienst – mit Abendmahl und „Tenebrae“(Dunkelheit) in einer kleinen, von Kerzen erhellten Kapelle. Nach der Austeilung von Brot und Kelch wurde ein Abschnitt aus dem Johannesevangelium vorgelesen, eine Kerze ausgelöscht und ein Vers aus einem Lied über den Weg Jesu ans Kreuz gesungen. Das wiederholte sich 14 Mal, bis es in der Kapelle völlig dunkel war. Schweigend knieten wir im Gebet und schweigend ging dann einer nach dem anderen.

Aus dem Zusammenhang

Ein Bekannter ließ ab und zu eine verzweifelte Bemerkung fallen. Man machte sich Sorgen um ihn und ließ ihm Tipps und ermunternde Worte zukommen. Bis herauskam, dass er sich einen Spaß daraus machte, Liedzeilen zu zitieren, um ein Gespräch in Gang zu bringen. Wohlmeinende Freunde hatten ihre Zeit damit vergeudet, ihm Hilfe anzubieten, die er nicht brauchte, und Tipps, die er nicht wollte. Das Ganze hatte keine schlimmen Folgen. Aber es hätte durchaus sein können, dass jemand, der sich Zeit nahm, um auf seine gar nicht vorhandene Notlage einzugehen, darüber versäumte, einem anderen zu helfen, der wirklich Hilfe brauchte.

Vaters Welt

Amanda war das zweite Jahr an der Universität in San Diego, als sie begann, ihre Verantwortung als Christ für diese Erde zu überdenken. Bislang war sie der Meinung gewesen, Umweltbewusstsein habe nichts mit ihrer Beziehung zu Jesus zu tun. Das änderte sich, als sie herausgefordert war, die Rolle des Christen in der Sorge für unseren Planeten zu definieren – und vor allem, was das für die Arbeit unter den besonders bedürftigen Menschen dieser Erde zu bedeuten hat.

Zu schwer

Als ich am Morgen das Auto anließ, fiel mir auf, dass am Armaturenbrett das Lämpchen für den Sicherheitsgurt leuchtete. Ich prüfte nach, ob meine Tür richtig zu war, und zog an meinem Gurt. Aber das Lämpchen ging nicht aus. Dann dämmerte es mir. Ich griff zum Beifahrersitz hinüber und hob meine Handtasche etwas in die Höhe. Das Lichtchen erlosch.

Lass los

Als meine Frau und ich vor vielen Jahren von einem jungen Bekannten gefragt wurden, ob er unser Auto ausleihen dürfe, zögerten wir zunächst. Das Auto gehörte uns und wir brauchten es. Aber bald war uns klar, dass wir es ihm lassen sollten, denn Gott will ja, dass wir für andere da sind. Also gaben wir ihm die Schlüssel und er fuhr zur Jugendevangelisation, die er in einer etwa 50 Kilometer entfernten Gemeinde durchführte. Gott gebrauchte die Veranstaltung, um junge Leute zu Jesus zu führen.

Hoffnung ist was für ...

Ich versuche zwar, mich nicht schockieren zu lassen von dem, was man heutzutage so sieht. Aber was ich auf dem T-Shirt einer Frau las, die im Einkaufszentrum an mir vorbeiging, hat mich doch irritiert: „Hoffnung ist was für Dummis.“ Natürlich kann es töricht oder sogar gefährlich sein, wenn man naiv und einfältig ist. Unbegründeter Optimismus führt oft zu Enttäuschung und Kummer. Aber wenn man gar keine Hoffnung zulässt, zeugt das von einer traurigen und zynischen Einstellung zum Leben.

Siegeswillen

Jeden März findet in Alaska das Iditarod-Rennen statt. Schlittenhunde und ihre Gespannfahrer, die so genannten „Musher“ legen dabei eine Strecke von über 1000 Meilen von Anchorage nach Nome zurück. Die teilnehmenden Teams brauchen dafür zwischen 8 und 15 Tage. 2011 schafften Fahrer John Baker und sein Team die Distanz in der Rekordzeit von 8 Tagen, 19 Stunden, 46 Minuten und 39 Sekunden. Teamwork zwischen Fahrer und Hunden ist bemerkenswert und alle Teilnehmer kämpfen hartnäckig um den Sieg. Wer als Erster das Ziel erreicht, erhält einen Barpreis und einen neuen Pickup-Truck. Nach dem zähen Kampf unter extremen Wetterbedingungen erscheinen die Lobreden und Preise jedoch verhältnismäßig unbedeutend und vergänglich.

Was wirklich zählt

In seinem Kampf mit dem Krebs sagte Steve Jobs, Mitbegründer von Apple: „Die Erinnerung, dass ich bald tot sein könnte, ist das stärkste Mittel, das mir half, große Entscheidungen in meinem Leben zu treffen. Weil fast alles – fremde Erwartungen, der ganze Stolz, jede Angst vor Verlegenheit oder Scheitern – all das verschwindet einfach im Angesicht des Todes und lässt nur übrig, was wirklich wichtig ist.“ Seine Krankheit beeinflusste seine Entscheidungen.

Gedanken im Regen

Als ein heftiger Regen auf die Köpfe meiner neu gepflanzten Petunien niederprasselte, hatte ich regelrechtes Mitleid mit ihnen. Am liebsten hätte ich sie hereingeholt, um sie vor dem Sturm zu schützen. Als der Regen aufhörte, waren ihre kleinen Gesichter vom Wasser auf den Boden gedrückt. Sie wirkten schwach und traurig. Doch schon ein paar Stunden später hatten sie sich aufgerichtet und reckten die Köpfchen zum Himmel. Am nächsten Tag standen sie aufrecht und gerade.

Eins nach dem andern

Als unsere Enkelin Sarah noch klein war, erzählte sie einmal, wenn sie groß sei, wolle sie Basketballtrainer werden wie ihr Papa. Jetzt ginge das noch nicht, erklärte sie, weil sie erst Basketballspieler werden müsse, und ein Spieler müsse seine Schuhe selber binden können, und das konnte sie noch nicht!

Ich kann nicht alles

Die vierjährige Eliana half ihrer Mutter vor dem Zubettgehen beim Aufräumen. Als Mama sie aufforderte, die Kleider vom Bett zu nehmen, reichte es ihr. Sie drehte sich um, stemmte die kleinen Hände in die Hüften und erwiderte: „Ich kann doch nicht alles machen!“

Wem gehören die Lippen?

Ob etwas als Kompliment oder Schmeichelei gemeint ist, ist oft eine Sache des Motivs. Ein Kompliment äußert echte Wertschätzung für das Handeln oder Verhalten einer anderen Person. Schmeichelei dagegen dient den eigenen Interessen. Man will in der Gunst des anderen steigen. Komplimente wollen ermutigen; Schmeicheleien versuchen zu manipulieren.