Monat: Juni 2013

O Gott, dir sei Ehre

Als Jason gebeten wurde, in der Kirche, in der er zu Besuch war, zu singen, freute er sich, obwohl er erst ein paar Minuten vor Gottesdienstbeginn gefragt wurde. Er wählte das bekannte „O Gott, dir sei Ehre“, weil das Lied ihm selbst viel bedeutete. Er sang es ein paar Mal zur Probe im Untergeschoss der Kirche und trug es dann ohne Begleitung im Gottesdienst vor.

Eingebildeter Freund?

Auf einer Anzeigetafel an der Autobahn heißt es: „Gott ist nur ein Freund deiner Phantasie. Wähle die Wirklichkeit. Das ist besser für uns alle.“

In Verbindung bleiben

Eines Morgens stellte ich kurz nach dem Aufstehen fest, dass meine Internetverbindung nicht funktionierte. Mein Service-Provider machte ein paar Tests und meinte, mein Modem müsse ersetzt werden, aber das könnten sie frühestens am nächsten Tag machen. Bei der Vorstellung, 24 Stunden ohne Internet zu sein, kam bei mir leichte Panik auf und ich dachte: Wie soll ich das aushalten?!

Unerledigte Geschäfte

Leo Plass war 99 Jahre alt, als er von der Universität sein Abschlussdiplom erhielt. Er hatte die Lehrerausbildung in den 1930er Jahren abgebrochen, um in der Holzindustrie Geld zu verdienen. Neunundsiebzig Jahre später legte er die drei Prüfungen ab, die ihm für den Abschluss noch fehlten und konnte somit diese eine unerledigte Sache in seinem Leben zu Ende bringen.

Jeden Biss genießen

Meine Frau sagt oft zu mir: „Joe, du isst zu schnell! Mach langsam und lass dir die Mahlzeit schmecken.“ Ich bin meist viel eher fertig als sie, weil sie sich die Zeit nimmt, jeden Bissen zu genießen.

Ein Brief von C.S. Lewis

Im September 1961 schrieb Harvey Karlsen, ein Schüler aus Brooklyn in New York, an C.S. Lewis in England. Harvey hatte Lewis’ Buch Dienstanweisung an einen Unterteufel gelesen und fragte den Autor: „Hat Satan Ihnen beim Schreiben Schwierigkeiten gemacht und wenn ja, was haben Sie dagegen getan?“

Gehorsam ist Gottesdienst

Ich war mit dem Chor einer christlichen Schule unterwegs und es war schön zu beobachten, wie die Schüler in den Gemeinden, die wir besuchten, den Gottesdienst gestalteten und Gott lobten. Aber noch schöner war das, was ich sah, als sie nicht in der Kirche waren. Einmal begegneten sie einer Frau, die kein Geld fürs Benzin hatte. Sie fühlten sich spontan von Gott geführt, eine Kollekte durchzuführen. Es kam so viel zusammen, dass die Frau mehrere Tanks voll bezahlen konnte.

Woher komme ich?

Mein 7-jähriger afroamerikanischer Freund Tobias hat mir kürzlich eine sehr bedenkenswerte Frage gestellt: „Wenn Adam und Eva weiß waren, woher kommen dann die schwarzen Menschen?“ Als ich ihm erklärte, dass wir gar nicht wissen, welche „Farbe“ sie hatten, und ihn fragte, wieso er meine, sie seien weiß gewesen, erwiderte er, so hätte er das immer in den Bilderbibeln in der Kirche und in der Bücherei gesehen. Das machte mich traurig. Ich fragte mich, ob er wohl dachte, er sei womöglich deshalb weniger wert oder gar nicht von Gott geschaffen.

Herzen bewahren

Viele Jahre habe ich eine Bibelgruppe für Erwachsene geleitet. Ich habe mich immer sehr gründlich anhand der Bibel vorbereitet, damit ich während der Stunde auf Fragen antworten konnte. Als ich dann mit 40 eine Bibelschule besuchte, lernte ich schon im ersten Semester, dass ich einer Frau in einer meiner Gruppen einmal auf eine ernsthafte Frage eine schreckliche Antwort gegeben hatte. Ich war überzeugt, dass ihr das in den vergangenen zwei Jahren sehr zu schaffen gemacht haben musste, und wollte meinen Fehler unbedingt wieder gutmachen.

Von vorn führen

In seinem Buch Band of Brothers schildert Stephen Ambrose den Weg einer Spezialtruppe der amerikanischen Armee, der „Easy Company“, von der Ausbildung in Georgia über die Invasion der Normandie am D-Day (6. Juni 1944) bis zum Ende des 2. Weltkriegs. Die meiste Zeit wurde die „Easy Company“ von Richard Winters geführt. Winters war ein besonders guter Offizier, weil er von vorne führte. Die Worte, die man im Kampf von ihm am häufigsten hörte, lauteten: „Mir nach!“ Andere Offiziere suchten womöglich Schutz in den hinteren Reihen, doch wenn Winters Männer in den Kampf zogen, dann ging er voran.

Mehr als Information

Wie kann man Verhalten ändern? In seinem Buch The Social Animal schreibt David Brooks, dass manche Fachleute meinen, man müsse den Menschen nur das langfristige Risiko schlechten Verhaltens klar machen. So führt er zum Beispiel an: „Rauchen kann zu Krebs führen. Ehebruch zerstört Familien, und lügen zerstört Vertrauen. Die Meinung war, wenn man den Menschen erst einmal ihr törichtes Verhalten vor Augen führt, würden sie motiviert, damit aufzuhören. Sicher spielen Vernunft und Wille eine wichtige Rolle beim Treffen moralischer Entscheidungen und der Ausübung von Selbstkontrolle. Doch keines dieser Charaktermodelle hat sich als wirklich wirksam erwiesen.“ Mit anderen Worten: Information allein reicht nicht, um Verhalten zu ändern.

Dranbleiben

An einer Männerkonferenz unterhielt ich mich mit einem alten Freund, der mich viele Jahre ermutigt und gefördert hat. Bei ihm waren zwei junge Chinesen, die noch neu im Glauben und zutiefst dankbar waren für die treue Freundschaft dieses Mannes und seine geistliche Hilfe. Clyde, inzwischen schon fast achtzig Jahre, glühte förmlich vor Begeisterung, als er sagte: „Ich war noch nie so glücklich, dass ich Jesus kennen und lieben darf, wie heute.“

Weise Worte

Jetzt, wo ich über sechzig bin, denke ich zurück an die weisen geistlichen Lehrer, die einen positiven Einfluss auf mein Leben hatten. In der Bibelschule gebrauchte Gott den Professor für Altes Testament, um mir das Wort lebendig zu machen. Mein Griechischlehrer legte die Messlatte konsequent hoch, um mich beim Studium des Neuen Testaments anzustacheln. Und der Hauptpastor an meiner ersten Pastorenstelle half mir, den Dienst so zu gestalten, dass andere im Glauben wachsen konnten. Jeder von ihnen ermutigte mich auf seine spezielle Art.

Zeigen, nicht erklären

In Kursen übers Schreiben oder auf Konferenzen hört man oft den Satz: „Sie müssen es zeigen, nicht erklären.“ Mit anderen Worten, „zeige“ deinen Lesern, was passiert, und erkläre es nicht einfach. Erkläre den Lesern nicht, was du getan hast; schildere, wie du es tust.

Langweilig

Als unsere Kinder Teenager waren, gab es nach dem Jugendabend oft die folgende Diskussion: Ich fragte: „Wie war es in der Jugendgruppe?“, und sie erwiderten: „Langweilig“. Das ging mehrere Wochen so. Dann beschloss ich, mir selbst ein Bild zu machen. Ich schlüpfte in den Gruppensaal und schaute mich um und sah, wie sie sich beteiligten, lachten, zuhörten und die Zeit genossen. Auf dem Heimweg fragte ich, wie der Abend gewesen sei, und wieder hieß es: „Langweilig“. Ich erwiderte: „Ich war da und habe euch zugesehen. Es war doch schön!“ Worauf ich zur Antwort erhielt: „Ja, vielleicht war es nicht so schlimm wie sonst.“