Monat: Januar 2012

Der Friedefürst

Vor Jahren lernte ich einen jungen Mann kennen, der mit einer Motorradgang umherfuhr. Seine Eltern waren Missionare und er war auf dem Missionsfeld aufgewachsen. Als die Familie in die USA zurückkehrte, gelang es ihm nicht, sich an die neuen Umstände zu gewöhnen. Er führte eine unstete Existenz und kam bei Auseinandersetzungen mit einer rivalisierende Gruppe ums Leben.

Wenn der Wind weht

Harold und Cathy und ihre beiden Söhne befanden sich in einem Wald in Minnesota, als ein Wirbelsturm hereinbrach. Jahre später hat Cathy mir davon erzählt.

Wahre Freunde

Fachleute, die die Veränderungen in der englischen Sprache nachverfolgen, haben das Wort unfriend — entfreunden — als Wort des Jahres 2009 gewählt. Das Verb, so erklären sie, „dient dazu, jemanden aus einem sozialen Netzwerk im Web zu entfernen“, wie zum Beispiel Facebook. Auf Facebook gewähren Freunde einander Zugang zu ihren persönlichen Informationen. Dazu müssen sie sich weder persönlich begegnen noch online irgendwie grüßen. In unserer Welt der flüchtigen Cyber-Bekanntschaften beginnen wir allmählich zu erkennen, dass wahre Freunde wichtiger werden als je zuvor.

Gefundenes Fressen

Beobachter von Haien sagen, die Fische greifen an, wenn sie im Wasser Blut wittern. Das Blut zeigt ihnen, dass ein geschwächtes Opfer in der Nähe ist. Es löst in ihnen eine Art Fressreiz aus. Sie greifen an, häufig in der Gruppe, und es kommt zu einem tödlichen Kampf.

Im Fels geborgen

Von dem jungen englischen Prediger Augustus Toplady gibt es die Geschichte, wie er auf einem Spaziergang plötzlich in einen heftigen Sturm geriet. In der Nähe sah er ein paar Felsen, zwischen denen sich eine Öffnung befand — eine Spalte, die ihm Unterschlupf bot, bis der Sturm vorüber war. Während draußen der Regen prasselte und er im Sicheren saß, zog er in Gedanken die Verbindung von seiner Zuflucht zu Gottes Hilfe in den Stürmen des Lebens.

Im Land des „Und“

Im Fernsehen sah ich kürzlich eine Werbung, in der die Kinder auf dem Rücksitz eines Autos darüber stritten, wo sie zum Essen anhalten sollten. Eines wollte Pizza, ein anderes Hähnchen. Die Mutter sagte von vorn: „Nein, wir halten bei einem McDonalds.“

Nicht der Mühe wert?

Vor einiger Zeit habe ich mir einmal vorgenommen, in einem Jahr alle 38 Stücke von Shakespeare durchzulesen. Zu meiner Überraschung stellte ich fest, dass das viel unterhaltsamer ist, als ich gedacht hatte. Ich hatte erwartet, mehr über Shakespeares Welt zu erfahren und die Menschen, die in ihr lebten. Stattdessen zeigte er mir vor allem meine Welt.

Rahmen und Rinnen

Wir waren im Auto unterwegs, als mein Blick auf ein blütenweißes Schild fiel, auf dem es in roter Schrift hieß: „Rahmen und Rinnen — garantierte Qualitätsarbeit.“ Das Schild war makellos, aber das Haus und die Scheune dahinter sahen aus, als könnten sie jeden Moment zusammenfallen. Die Farbe war am Abblättern, die Fenster zersplittert und von Dachrinnen war überhaupt nichts zu sehen!

Ein erfülltes Leben

Während der chinesischen Neujahrsfeierlichkeiten ist es üblich, im Gespräch wie auch schriftlich bestimmte Worte zu gebrauchen. Eines dieser Worte steht oft ganz allein. Es ist das Wort voll im Sinne von „überreichlich“ und wird verwendet, um jemanden für das neue Jahr materielles Wohlergehen zu wünschen.

Danke für die Musik

Musik spielt in der Bibel eine große Rolle. Vom ersten Buch Mose bis zur Offenbarung hat Gott Musiker zu seinem Dienst berufen. Mit Musik wurden die Menschen zum Gottesdienst gerufen und in den Krieg geschickt. Mit Musik wurde die aufgewühlte Seele beruhigt und das Feuer für Gott entfacht. Mit Musik wurden Siege gefeiert und Tote betrauert. Musik ist eine Kunstform, die immer und überall passt. Da sind die Leiter und jene, die mitmachen; es gibt einfache Lieder und schwierige, leichte und schwere Instrumente, Melodien und Akkorde, schnelle und langsame Rhythmen, hohe und tiefe Noten.

Das Alte wegschaffen

Ein paar Tage vor den Neujahrsfeierlichkeiten halten viele Chinesen einen gründlichen Hausputz. Im Kantonesischen gibt es ein Sprichwort, das heißt: „Wasch den Schmutz am Ninyabaat weg“ (28.Tag des 12. Monats). Man befolgt diesen Brauch, weil man glaubt, mit dem Putzen könne man das Böse des vergangenen Jahres wegfegen und das Haus vorbereiten auf das Glück des neuen Jahres.

Barmherzigkeit üben

Mitte der 1970er Jahre erschienen in den Familienstand-Rubriken unserer Lokalzeitung viele Scheidungsurteile. Ein Pastor unserer Gemeinde las die Namen Woche für Woche und sah nicht nur die Statistik, sondern die Menschen dahinter. Also rief er eine Gruppe für Scheidungsopfer ins Leben, um Menschen in einer schwierigen Phase ihres Lebens Hilfe und Heilung in Christus anzubieten. Als einige Gemeindeglieder ihm vorwarfen, er würde damit die Scheidung gutheißen, erwiderte er freundlich, nein, sondern er würde nur Menschen in Not Gottes Gnade erweisen.

Die dritte Dimension

Einer meiner Neffen brachte zu einem Familientreffen ein Buch mit 3D-Bildern mit. Das sind Bilder, die zunächst zweidimensional aussehen, doch nach längerem Anschauen auf einmal dreidimensional wirken.

Im Gleichgewicht

Seit zwei Jahren leidet meine Frau an Problemen im Innenohr, durch die sie oft das Gleichgewicht verliert. Ohne vorherige Warnung wird ihr auf einmal schwindelig. Sie kann dann weder sitzen noch stehen — man spricht von Vertigo — sondern muss sich hinlegen. Egal, wie sehr sie sich bemüht, alles ist nutzlos gegenüber der Macht, die dieses Ohr besitzt. Als aktive Person findet Marlene diese Episoden äußerst lästig und frustrierend.

Guter Rat gefragt

Bei dem geschäftigen Leben, das viele von uns führen, fällt es uns nicht schwer, uns in der Lage von Mose in 2.Mose 18 wiederzuerkennen. Als einziger Richter für das ganze Volk war er „vom Morgen bis zum Abend“ (V.13) von Menschen umringt, die seine Hilfe suchten.