Monat: Dezember 2013

Rückwärts leben

Der Chicago-Fluss tut etwas Ungewöhnliches: Er fließt rückwärts. Vor über hundert Jahren haben Ingenieure ihn umgelenkt, weil die Stadt ihn als Müllkippe benutzte. Abwasser und Industrieabfälle wurden in den Fluss geleitet und von ihm in den Michigansee getragen. Weil aus dem See aber das Trinkwasser für die Stadt gewonnen wird, wurden Tausende krank und starben. Deshalb beschloss die Stadtverwaltung, den Fluss vom See wegzuleiten.

Verpasste Weihnacht

Letztes Jahr hatten wir das Gefühl, Weihnachten wäre für uns ausgefallen. Das heißt, eigentlich fiel nur unser Flug nach Missouri aus, weil es so heftig schneite. Seit ein paar Jahren feiern wir Weihnachten dort mit unserer Familie. Deshalb waren wir ziemlich enttäuscht, als wir nur bis Minnesota kamen und dann wieder umkehren mussten.

Eine neue Kraft

Als Matteo Ricci im 16. Jahrhundert nach China ging, nahm er religiöse Kunstwerke mit, um den Menschen, die nichts von Jesus wussten, anhand von Bildern den Glauben zu erklären. Die Darstellungen von Maria mit dem Jesuskind wurden bereitwillig angenommen. Doch als er Bilder von der Kreuzigung zeigte und zu erklären versuchte, dass dieses Kind von Gott gekommen war, um sich hinrichten zu lassen, reagierten seine Zuhörer mit Abscheu und Entsetzen. Einen gekreuzigten Gott konnten sie nicht anbeten.

Bleibender Lohn

Die ukrainische Turnerin Larisa Latynina errang die Rekordzahl von 18 olympischen Medaillen. Sie gewann sie bei den Olympischen Spielen 1956, 1960 und 1964. Ihr Rekord wurde 48 Jahre später von Michael Phelps überboten, als er bei den Olympischen Spielen in London 2012 in der Freistil-Staffel über 4 x 200 Meter seine 19. Goldmedaille errang. „Latynina wurde in der Geschichte ausgelassen“, hieß es in einem Artikel. Als die Sowjetunion auseinanderbrach, ging es irgendwie unter.

Kostüm oder Uniform?

An einem interessanten Vortrag über Nachfolge hörte ich einmal die Aussage: „Wenn man ein Kostüm anzieht, dann tut man so, als sei man die Person, deren Kostüm man trägt. Eine Uniform dagegen erinnert einen daran, dass man tatsächlich ist, was man anhat.“

Hoffnung für Skeptiker

Als Betriebsseelsorger komme ich mit den unterschiedlichsten Menschen ins Gespräch. Manche sind dem christlichen Glauben gegenüber voller Skepsis. Dabei habe ich festgestellt, dass vor allem drei Hürden sie davon abhalten, an Jesus und die Erlösung zu glauben.

Wettstreit der Schenker

Ich liebe eine Fernsehwerbung, die bei uns in der Weihnachtszeit ausgestrahlt wird. Zwei Nachbarn wetteifern darum, wer am meisten Weihnachtsfreude verbreiten kann. Jeder hat ein scharfes Auge darauf, wie der andere sein Haus und die Bäume mit Lichtern dekoriert. Und jeder setzt alles daran, dass es bei ihm noch schöner als bei seinem Nachbarn aussieht. Dann wetteifern sie darum, wer das schönere Geschenk auswählt, um die Nachbarn zu besuchen und ihre Gaben zu verteilen.

Das Gute und das Böse

Die Geschichte von Jona, dem rebellischen Propheten, zeigt uns, dass Gott sowohl Gutes wie Anfechtungen gebrauchen kann, um uns herauszufordern und zu verändern. Fünf Mal heißt es im Buch Jona, dass der Herr bestimmte Dinge geschehen ließ – zum Guten und zum Schlechten.

Echte Angst

Wochenlang hatte der Kinderchor für das jährliche Weihnachtsmusical geprobt und nun war der Abend der Aufführung gekommen. Die Kinder strömten in ihren Kostümen in den Saal, als plötzlich an der Hintertür ein kleiner Tumult entstand. Meine Frau und ich drehten uns um, und da sahen wir unseren eigenen Sohn Matt. Laut schluchzend und mit vor Angst verzerrtem Gesicht klammerte er sich am Türgriff fest und weigerte sich, den Saal zu betreten, bis ihm der Chorleiter schließlich erklärte, er müsse nicht auf die Bühne. Matt durfte sich zu uns setzen und bald schon ebbte die Angst wieder ab.

Weihnachts-lichter

Jedes Jahr im Dezember setzen 13 Familien in unserer Nachbarschaft eine Weihnachtsbeleuchtung mit 300‘000 Lichtern in Gang. Von weit her kommen die Menschen und stehen stundenlang Schlange, um sich das bunte Schauspiel anzusehen und die Musik zu hören, die dazu erklingt. Die Installation ist technisch so kompliziert, dass ein Netzwerk mit 64 Computern nötig ist, um alles zu synchronisieren.

Mehr als genug

Ich hatte eine größere Gruppe von Gästen eingeladen und bekam auf einmal Angst, das Essen, das ich vorbereitet hatte, würde nicht für alle reichen. Doch ich hätte mich nicht sorgen müssen. Ein paar Freunde brachten ganz unerwartet verschiedene Dinge mit und wir konnten uns alle an den Extras erfreuen. Wir hatten mehr als genug und konnten aus einer regelrechten Fülle wählen.

Den „Wünscher“ reparieren

Als meine Frau noch klein war, lebte ihre Familie in Austin, Texas. In der Nachbarschaft wohnte Dr. Carlyle Marney, ein Pastor und guter Freund. Eine seiner flapsigen Bemerkungen über Zufriedenheit wurde zu einer Redewendung in der Familie: „Dr Marney sagt, wir müssen unseren ‚Wünscher’ reparieren.“

Heureka-Stein

1867 sah der 15-jährige Erasmus Jacobs auf einer Farm in Südafrika einen Stein in der Sonne glitzern. Irgendwann erfuhr ein Nachbar von dem schimmernden Gesteinsbrocken und wollte ihn der Familie abkaufen. „Wenn du willst, kannst du ihn behalten“, sagte die Mutter von Erasmus, die keine Ahnung hatte, welchen Wert er besaß.

Dehnungs-übung

Jahrelang hatte Sarah Rückenbeschwerden und sie wurden immer schlimmer. Der Arzt schickte sie zur Physiotherapie und man riet ihr, jeden Tag 25 Stretchings zu machen. Die Schmerzen wurden schwächer, gingen aber nicht ganz weg. Deshalb schickte der Arzt sie zum Röntgen und zu einem anderen Physiotherapeuten. Der empfahl ihr, mit dem Stretching aufzuhören und pro Tag je nach Bedarf nur eine einzige Übung durchzuführen. Erstaunlicherweise wirkte diese Übung am besten.

Das Unschuldsteam

Wir nennen uns das Unschuldsteam, aber wir sind eigentlich nur ein Haufen Männer, die sich in der Mittagspause treffen, um Basketball zu spielen. Wir strafen uns selbst, wenn wir ein Foul begangen haben, versuchen Wutausbrüche zu vermeiden und bemühen uns einfach, dass alles so fair und angenehm wie möglich abläuft. Wir sind auch ehrgeizig und verlieren nicht gern – aber wir sind uns einig, dass Unschuld und Ehrlichkeit die Atmosphäre bestimmen sollten.