Monat: März 2015

Wieso ich?

Der englische Pfarrer Joseph Parker wurde einmal gefragt: „Wieso hat Jesus Judas als seinen Jünger berufen?“ Er dachte eine Weile intensiv über die Frage nach, fand aber keine Antwort. Stattdessen kam ihm eine Frage in den Sinn, die er noch viel verblüffender fand: „Wieso hat er mich berufen?“

Wie schön!

Terry war auf dem Rückflug von einer Geschäftsreise und wollte noch ein paar kleine Geschenke für seine Kinder besorgen. Der Verkäufer im Souvenirladen empfahl ihm verschiedene teure Artikel. „Ich habe nicht viel Geld bei mir“, sagte Terry. „Ich brauche was, was nicht so teuer ist.“ Der Verkäufer wollte ihm einreden, das sei doch schäbig, aber Terry wusste genau, dass seine Kinder sich über jedes Mitbringsel freuen würden, weil es von Herzen kam. Und so war es auch – sie freuten sich riesig über die Kleinigkeiten, die er mitbrachte.

Wer bist du?

Von Zeit zu Zeit lesen wir von Menschen, die beleidigt reagieren, weil sie das Gefühl haben, sie würden nicht so behandelt, wie sie es ihrer Meinung nach verdienen. „Wissen Sie nicht, wer ich bin?“, rufen sie gekränkt. Und wir denken an den Spruch: „Wenn du den Leuten erst sagen musst, wer du bist, bist du vermutlich nicht der, der du sein möchtest.“ Das genaue Gegenteil sehen wir bei Jesus, selbst dann noch, als sein Leben auf dieser Erde dem Ende zuging.

Wegweiser

Meine Tochter beschäftigt sich seit einigen Jahren mit der Geschichte der Ureinwohner im Norden Michigans, wo sie lebt. Als ich einmal zu Besuch war, zeigte sie mir an einem Sommernachmittag an einer Straße ein Schild, das auf „Trail trees“ hinwies. Man glaube, so erklärte sie, dass die Ureinwohner Amerikas vor langer Zeit junge Bäume knickten, um den Weg zu bestimmten Orten zu markieren, und dass die Bäume dann in dieser ungewöhnlichen Form weiterwuchsen.

Geräusche-macher

Knister. Knirsch. Pffft! In den frühen Tagen des Films produzierten Geräuschemacher Geräusche, um die Handlung zu unterstreichen. Wenn man zum Beispiel einen Lederbeutel mit Maisstärke drückte, hörte sich das so an wie Schneeknirschen. Das Schütteln von Handschuhen klang wie der Flügelschlag von Vögeln. Und das Wedeln mit einem dünnen Stock hörte sich an wie „Pffft“. Damit ein Film so realistisch wie möglich klang, dachten sich die Künstler kreative Methoden aus, um die verschiedensten Geräusche nachzuahmen.

Die Entscheidung

In der Familie meines Vaters wurde noch Ahnenkult betrieben. Umso bemerkenswerter sind die Sätze, die er mit 90 Jahren kurz vor seinem Tod sagte. „Wenn ich sterbe“, brachte er mühsam hervor, „soll niemand etwas tun, was nicht in die Kirche gehört. Keine Wahrsagereien, keine Ahnenopfer, keine Rituale. So, wie mein Leben in der Hand Jesu ist, so soll es auch mein Sterben sein!“

Gottes Zeitplan

Ich besuche hin und wieder zwei ältere Frauen. Die eine hat keine finanziellen Sorgen, ist für ihr Alter noch fit und lebt im eigenen Haus. Aber sie hat immer etwas zu jammern. Die andere leidet unter Arthritis und ist ziemlich vergesslich. Ihr Zuhause ist einfach und sie hat immer einen Notizblock daliegen, damit sie nichts vergisst. Aber jeden, der sie in ihrer kleinen Wohnung besucht, begrüßt sie mit denselben Worten: „Gott ist so gut zu mir.“ Als ich ihr bei meinem letzten Besuch den Block reichte, sah ich, dass sie am Vortag eingetragen hatte: „Morgen zum Mittagessen eingeladen! Herrlich! Noch ein glücklicher Tag!“

Einfach vertrauen

Wenn wir früher mit unseren Kindern zum Doktor mussten, war das immer eine interessante Sache. Im Wartezimmer gab es jede Menge Spielsachen, mit denen sie sich beschäftigen konnten, und Kinderbücher, aus denen ich ihnen vorlas. Soweit gab es also keine Probleme. Aber sobald ich sie hochhob, um sie ins Sprechzimmer zu tragen, änderte sich das. Plötzlich wurde aus dem Spaß Ernst, und die Augen weiteten sich vor Angst, wenn die Schwester mit der Spritze heranrückte. Je näher sie kam, desto fester klammerten sie sich an mich. Sie suchten Trost, aber wahrscheinlich hofften sie auch, ich könnte sie vor dem Schrecklichen bewahren. Sie wussten nicht, dass das Ganze nur zu ihrem Besten war.

Sonnen-reflektor

Die Kleinstadt Rjukan in Norwegen ist ein idyllischer Ort – nur nicht im Winter. In einem Tal, dass am Fuß des mächtigen Gaustatoppen liegt, bekommt die Ansiedlung fast die Hälfte des Jahres kein direktes Sonnenlicht. Die Bewohner hatten schon vor längerer Zeit die Idee, auf den Bergen Spiegel aufzustellen, die die Sonne reflektieren. Aber bis vor kurzem schien die Sache nicht durchführbar. 2005 startete ein einheimischer Künstler das „Projekt Bergspiegel“ und holte Menschen zusammen, mit deren Hilfe aus der Idee Wirklichkeit werden konnte. Acht Jahre später, im Oktober 2013, wurden die Spiegel eingeweiht. Auf dem Marktplatz versammelten sich die Anwohner, um im Sonnenlicht zu baden.

Glaubensfamilie

In den 1980er Jahren wurde eine Single-Gruppe unserer Gemeinde für viele, die durch Scheidung oder Tod ihren Partner verloren hatten, eine Art Ersatzfamilie. Stand ein Umzug an, so halfen Mitglieder der Gruppe beim Packen, schleppten Möbel und brachten Essen. Geburtstage und Feste verloren ihren Schrecken, da durch den Glauben enge und ermutigende Freundschaften entstanden waren. Viele der Kontakte, die vor über drei Jahrzehnten in schweren Zeiten geknüpft wurden, bestehen heute noch und sind für Familien wie Alleinstehende eine große Stärkung.

Gerechtigkeit und Gnade

Wenn ein Angeklagter vor Gericht steht, ist er der Gnade des Richters ausgeliefert. Ist er unschuldig, sollte das Gericht für ihn eine Zuflucht sein. Ist er aber schuldig, so erwarten wir, dass er bestraft wird.

Geschenk der Hoffnung

Im gewaltigen Taifun, der 2013 über die Stadt Tacloban auf den Philippinen fegte, kamen schätzungsweise 10’000 Menschen ums Leben und viele verloren ihr Zuhause und ihre Arbeit. Es fehlte am Allernotwendigsten. Drei Monate später wurde mitten in den Trümmern am Straßenrand etwas außerhalb der Stadt in Wind und Wetter ein Baby geboren. Obwohl der Regen schmerzliche Erinnerungen wachrief, fanden sich einige Anwohner ein, um eine Hebamme herbeizuholen und die Mutter mit ihrem Neugeborenen in eine Klinik zu bringen. Das Baby überlebte und wurde zu einem Symbol der Hoffnung inmitten großer Verzweiflung.

Ein Zuhause

Unzählige Momente, Erlebnisse und Menschen tragen dazu bei, dass wir einen Ort unser Zuhause nennen, an dem wir gern wohnen. Ein Zuhause ist nicht nur ein Haus. Es ist eine Stätte, die für uns eine Bedeutung hat, ein Ort, an den wir gehören, an dem wir uns sicher fühlen, ein Ort der bedingungslosen Liebe, mit dem uns viele Erinnerungen verbinden. Auch wenn es nicht vollkommen ist, übt es doch eine magische Anziehung auf uns aus.

Gefährliche Abkürzung

Vor kurzem waren bei uns Wahlen. Eine Bekannte von mir, eine Mutter, die ums Überleben kämpft, gab ihre Stimme für ein Paket Windeln. Wir hatten über die einzelnen Kandidaten diskutiert, deshalb war ich von ihrer Entscheidung sehr enttäuscht. „Was ist mit deinen Überzeugungen?“, fragte ich. Sie schwieg. Sechs Monate nachdem ihr Kandidat gewonnen hatte, wurden die Steuern weiter erhöht. Jetzt ist alles noch teurer als vorher … auch die Windeln!

Unerwünschte Besucher

Vor kurzem erhielten meine Frau und ich einen verzweifelten Anruf von unserem Sohn und seiner Frau. Sie hatten am Abend vorher in ihrer Wohnung zwei Fledermäuse entdeckt. Ich weiß, dass Fledermäuse ein wichtiger Teil unseres Ökosystems sind, aber sie sind nicht gerade meine Lieblingstiere. Vor allem nicht, wenn sie im Haus herumflattern.