Stille Helfer
Die Entdeckung des Penicillins hat die Medizin verändert. Vor 1940 endeten bakterielle Infektionen oftmals tödlich. Seitdem hat das Penicillin unzählige Leben gerettet, indem es die schädlichen Bakterien abgetötet hat. Die Männer, die sein Potenzial erkannten und für den Gebrauch weiterentwickelten, erhielten 1945 den Nobelpreis.
Das winkende Mädchen
Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Schiffe, die in den Hafen von Savannah im US-Bundesstaat Georgia einliefen, immer von einem vertrauten Anblick begrüßt. Das war Florence Martus, das „winkende Mädchen“. Vierundvierzig Jahre lang hieß sie die großen Schiffe aus aller Welt am Tag mit einem Taschentuch und bei Nacht mit einer Laterne willkommen. Heute steht ein Denkmal von Florence und ihrem treuen Hund im Morrell Park in Savannah und grüßt von hier noch immer die ankommenden Schiffe.
Einstein und Jesus
Albert Einstein ist nicht nur wegen seinem wirren Haar, seinen großen Augen und seinem Schalk bekannt. Wir kennen ihn auch als Genie und Physiker, der unseren Blick auf die Welt verändert hat. Seine berühmte Formel E=mc² hat das wissenschaftliche Denken revolutioniert und uns ins Atomzeitalter gebracht. Mit seiner „Relativitätstheorie“ hat er dargelegt, dass, weil alles im Universum in Bewegung ist, auch alles Wissen eine Frage des Blickwinkels ist. Er glaubte, dass die Lichtgeschwindigkeit die einzige Konstante ist, an der wir Raum, Zeit und Masse messen können.
Nicht schon wieder!
Als ich das SMS auf meinem Handy las, schoss mein Blut druck in die Höhe und ich begann innerlich zu kochen. Ich wollte schon eine giftige Antwort loslassen, als eine innere Stimme mich dazu mahnte, mich zu beruhigen und erst mal einen Tag abzuwarten, bevor ich reagierte. Am nächsten Morgen, nach erholsamem Schlaf, wirkte die Sache, die mich so aufgeregt hatte, gar nicht mehr so dramatisch. Ich hatte völlig überreagiert, weil ich das Anliegen eines anderen Menschen nicht ernster nehmen wollte als mich selbst. Ich war nicht bereit gewesen, selber Unannehmlichkeiten auf mich zu nehmen, um einem anderen zu helfen.
Porträt von Jesus
In seinem Buch Porträts berühmter Frauen Amerikas schreibt Robert Henkes: „Ein Porträt ist kein Foto und auch kein Spiegelbild.“ Ein Porträt bleibt nicht am Äußeren hängen, sondern versucht auch das Gefühlsleben der Porträtierten darzustellen. In einem Porträt versucht ein guter Künstler, „einzufangen, wer ein Mensch wirklich ist“.
Soll und Haben
Als mein Mann an der Schule Buchhaltung unterrichtete, nahm ich einmal an einer der Prüfungen teil, um zu testen, wie gut ich abschneiden würde. Die Ergebnisse waren nicht sehr gut. Ich hatte alle Fragen falsch beantwortet. Der Grund lag darin, dass ich ein Hauptprinzip der Buchhaltung völlig falsch verstanden hatte. Ich hatte Soll und Haben verwechselt.
Ich komme zu Hilfe
Jacob Riis kam Mitte des 19. Jahrhunderts als drittes von fünfzehn Kindern zur Welt. Als Journalist beschrieb er die Armut in New York und rüttelte die so selbstzufriedene Öffentlichkeit wach. In seinem Buch Wie die andere Hälfte lebt, in dem er auch eigene Fotos veröffentlichte, gelang es ihm, eine so plastische Darstellung zu liefern, dass seine Leser die Augen vor der brutalen Wirklichkeit nicht länger verschließen konnten.
Aus der Teigschüssel
Brownies sind eines der sieben kulinarischen Weltwunder. Da sind sich meine Tochter und ich einig. Eines Tages, als wir mal wieder die Zutaten für unser liebstes Schokoladengebäck zusammenrührten, bat sie mich, etwas Teig für sie in der Schüssel zu lassen. Ich lächelte und tat ihr den Gefallen. Dabei erklärte ich ihr, dass sie nicht die Erste sei, die von dem aß, was andere übrig lassen.
Unvorhersehbar
Beim Golfturnier der Frauen errang die relativ unbekannte Hilary Lunke 2003 den höchsten Preis im Frauengolf—und einen Platz in der Geschichte. Denn sie gewann nicht nur das US-Finale über 18 Loch, es blieb auch ihr einziger Sieg als Profispielerin. Der überraschende Gewinn unterstreicht die Tatsache, dass etwas vom Spannendsten am Sport seine Unvorhersagbarkeit ist.
Anonyme Besserwisser
Wenn ich die Zeitung lese, geht es mir wie vielen anderen—ich störe mich an den Felhern in Grammatik oder Rechtschreibung. (Hast du es gemerkt?) Ich bin nicht darauf aus, Fehler zu finden, sie springen mich einfach an! Meist schimpfe ich dann auf das Blatt und die Leute, die es herausgeben: „Wieso verwenden sie nicht die ‚Rechtschreibprüfung‘ oder stellen einen Korrektor an?“
Familienbetrieb
Als ich in Ghana die Grundschule besuchte, konnte ich nicht bei meinen Eltern wohnen, sondern war bei einer anderen netten, liebevollen Familie untergebracht. Einmal kamen alle Kinder zusammen zu einem Familienfest. Beim ersten Teil konnten wir alle mitmachen und etwas von uns erzählen. Aber später durften nur noch die „eigenen“ Kinder dabei sein und ich wurde freundlich weggeschickt. Da wurde mir deutlich bewusst: Ich bin kein „Kind des Hauses“. Obwohl die Familie mich gern hatte, wurde ich trotzdem ausgeschlossen, weil ich nur bei ihnen wohnte, aber kein rechtmäßiges Familienmitglied war.
Netz-Weisheit
Auf vielen Webseiten findet man irgendwo eine Rubrik „Kommentar“, wo man seine Meinung mitteilen kann. Selbst den saubersten Seiten mangelt es nicht an heftigen Beschimpfungen, groben Beleidigungen und übler Verleumdung.
Nah am Abgrund
Südlich von Kuna im US-Bundesstaat Idaho befindet sich ein unterirdischer Lavakanal. Der einzige Zugang besteht aus einem gähnenden Loch, das geradewegs hinunter in die Dunkelheit führt.
Gott meint es gut
Roger hat viel durchgemacht. Wegen einer undichten Herzklappe musste er operiert werden. Weil es zu Komplikationen kam, war ein paar Wochen später eine weitere Operation erforderlich Er ging zur Physiotherapie und hatte sich gerade ein wenig erholt, als er sich bei einem Fahrradunfall das Schlüsselbein brach. Zu allem anderen musste er genau in dieser Zeit auch noch den Tod seiner Mutter bewältigen. Das alles ließ ihn fast den Mut verlieren. Als ein Bekannter ihn fragte, ob er hier und da Gottes Wirken habe erkennen können, musste er es verneinen.
Wie man Frieden findet
Die Kapelle der Stille im Stadtteil Kamppi in Helsinki fällt auf. Der geschwungene, holzverkleidete Bau dämpft die Geräusche der hektischen Stadt. Die Architekten wollten einen Ort der Ruhe schaffen und eine „ruhige Umgebung, in der der Besucher zu sich selber finden kann“, eine willkommene Zuflucht vor dem Trubel der Stadt.