Monat: Juli 2016

Die Gabe und der Geber

Es ist nur ein Schlüsselanhänger. Fünf kleine Würfel auf einem Schnürsenkel. Meine Tochter hat ihn mir vor Jahren geschenkt, als sie sieben war. Das Band ist inzwischen ausgefranst und die Würfel sind angeschlagen, aber sie verkünden eine Botschaft, die nie veraltet: „I DAD.“

Unerwartet

Ich war mit meiner Frau unterwegs im Süden Amerikas. Es war Sommer und es war heiß. Deshalb hielten wir an für ein Eis. An der Wand hinter der Theke hing ein Schild, auf dem stand: „Schneemobilfahren streng verboten.“ Wir mussten lachen, weil der Humor so völlig unerwartet war.

Vom Trauern zum Tanzen

Ihre Stelle wird gestrichen.“ Als ich vor zehn Jahren diese Worte hörte, geriet ich in Panik und war am Boden zerstört, denn ich hatte mich doch mit meiner Aufgabe als Lektorin total identifiziert. Ganz ähnlich empfand ich, als ich vor kurzem erfuhr, dass auch meine Tätigkeit als freie Mitarbeiterin beendet wurde. Doch diesmal war ich nicht ganz so verunsichert, weil ich im Lauf der Jahre immer wieder Gottes Treue erlebt und gesehen habe, wie er Trauer in Freude verwandeln kann.

Was muss ich wissen?

Singer-Songwriter David Wilcox wurde einmal gefragt, wie er seine Songs schreibe. Er erklärte, er brauche dafür drei Dinge: einen ruhigen Ort, ein leeres Blatt und die Frage: „Gibt es etwas, was ich wissen sollte?“ Mir scheint das auch für Nachfolger Jesu, die wissen wollen, was Gott heute mit ihnen vorhat, eine wunderbare Ausgangsposition zu sein.

Der leichte Weg?

Das Leben ist nicht immer einfach. Wenn wir erwarten, dass Gott uns immer den leichten Weg führt, kann es gut sein, dass wir ihm am liebsten den Rücken kehren, wenn es einmal schwierig wird.

Lebenslang lernen

Mary war verwitwet und nun machte auch die Gesundheit Probleme. Deshalb bot ihre Tochter ihr die neue „Oma-Wohnung“ in ihrem Haus an. Zwar musste sie dazu ihre Freunde verlassen und der Rest der Familie war weiter entfernt. Aber Mary freute sich über Gottes Fürsorge.

Sprache der Liebe

Meine Großmutter war als Missionarin in Mexiko, aber das Spanischlernen fiel ihr schwer. Eines Tages ging sie auf den Markt. Sie zeigte dem Mädchen, das sie begleitete, ihre Einkaufsliste und sagte: „Sie ist in zwei Zungen (lenguas).“ Doch sie meinte, sie habe die Liste in zwei Sprachen (idiomas) geschrieben. Der Metzger hatte ihnen zugehört und nahm an, sie wolle zwei Ochsenzungen kaufen. Meine Großmutter bemerkte den Irrtum erst, als sie nach Hause kam. Sie hatte in ihrem Leben noch nie Zunge gekocht!

Alles, was wir brauchen

Auf einem Feld mitten in England erhob sich plötzlich der bekannte christliche Schriftsteller G. K. Chesterton und  begann laut zu lachen. Der Aus-    bruch kam so heftig und unvermittelt, dass selbst die Kühe erschraken.

Unsere Hauptaufgabe

Als eine englische Wissenschaftlerin die Weltreligionen kürzlich zu weltweiter Einheit aufrief, bekam sie von überall  Applaus. Unter Hinweis auf die sogenannte „Goldene    Regel“ meinte sie: „Die Hauptaufgabe unserer Zeit besteht darin, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Menschen aller Religionen in Frieden und Harmonie leben können.“

Wichtige Erinnerung

Anthony Graesch, ein Anthropologe, sagt, am Äußeren eines Kühlschranks könne man ablesen, was seinem Besitzer  wichtig ist. Bei einer Untersuchung mit verschiedenen   Familien beobachteten Graesch und seine Kollegen, dass im Durchschnitt 52 Gegenstände an einem Kühlschrank angebracht sind—Stundenpläne, Familienfotos, Kinderzeichnungen und Magnete. Er bezeichnet den Kühlschrank deshalb als „Familienchronik“.

Ein festes Herz

Das Fitnesscenter, das ich seit Jahren besuche, hat vergangenen Monat geschlossen und ich musste mir ein neues suchen. Das bisherige Studio war ein freundlicher Ort, und wer dorthin ging war gesellig und unterhielt sich gern mit den anderen Besuchern. Es kam selten vor, dass wir in Schweiß ausbrachen. Im neuen Studio dagegen geht es echt zur Sache. Wer hierhin kommt, will ernsthaft Sport betreiben und seinen Körper stählen. Ich beobachte die Leute, wie sie sich an den Geräten abquälen. Nach außen wirken sie stark, aber ich frage mich, ob ihre Herzen auch durch Gnade gestärkt sind.

Verlässliche Stütze

Dreißig Klassenkameraden und ihre Eltern sahen zu, wie Mi’Asya voller Nervosität auf die Bühne stieg, um bei der Abschlussfeier ihre Rede zu halten. Doch während die Direktorin noch das Mikrofon auf die richtige Höhe einstellte, drehte Mi’Asya sich um und wandte dem Publikum den Rücken zu. Von unten kamen aufmunternde Worte: „Kopf hoch, du schaffst das.“ Aber sie rührte sich nicht. Da erhob sich eine Mitschülerin, ging nach vorn und stellte sich neben sie. Mit der Direktorin auf der einen und der Freundin auf der anderen Seite, las Mi’Asya schließlich ihre Rede vor. Wie herrlich, wenn man Freunde hat, auf die man sich stützen kann!

Mach mit

Ein Frauengebetskreis in meinem Land betet regelmäßig jeden Monat für Ghana und andere afrikanische Länder. Gefragt, warum sie das tun, erwiderte die Leiterin: „Sieh dich doch einmal um und schau die Nachrichten an. Unsere Völker leiden. Kriege, Katastrophen, Krankheiten und Gewalt drohen völlig zu verdecken, dass Gott die Menschen liebt und uns segnen will. Wir glauben, dass Gott auch in die Geschicke der Völker eingreifen kann. Deshalb preisen wir ihn für seine Güte und flehen um sein Eingreifen.“

Warten auf Gott

Ich saß im Shuttlebus, der uns zu unserem Anschlussflug bringen sollte. Aber der Busfahrer fuhr nicht los. Es schien, als würden wir damit den Anschluss verpassen, und das ließ einem der Passagiere den Kragen platzen. Er begann den Fahrer zu beschimpfen und drohte, endlich loszufahren, sonst bekäme er „ein Verfahren an den Hals“. Im selben Moment kam jemand vom Flugpersonal mit einer Aktentasche angerannt. Triumphierend hielt er sie dem wütenden Mann entgegen, schnappte nach Luft und sagte: „Sie haben Ihre Tasche vergessen. Ich hatte gehört, dass Sie zu einer wichtigen Besprechung müssen, und dachte, Sie würden sie brauchen.“

Setz dich zu mir

Als ich noch klein war, fuhren wir jeden Monat zu Besuch zu den Eltern meiner Mutter. Jedes Mal, wenn wir durch  die Tür ihres Bauernhauses traten, begrüßte uns Oma   Lester mit den Worten: „Kommt rein und setzt euch zu mir.“ Das war ihre Art uns aufzufordern, uns ganz wie zu Hause zu fühlen, ein Weilchen zu bleiben und zu plaudern.